Seit 2013 wird der "Musik-Gordi“ von den Redaktionen des Musikforums des Deutschen Musikrates und der neuen musikzeitung verliehen. In diesem Jahr erhält Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, den gordischen Knoten des Musiklebens. Sie ist maßgeblich für die seit Jahren bestehenden Missstände an den Berliner Musikschulen sowie für das Verschwinden der künstlerischen Schulfächer an den allgemeinbildenden Schulen verantwortlich.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Chefredakteur des Musikforums: "Berliner Kinder und Jugendliche haben bundesweit die schlechtesten Chancen auf kulturelle Teilhabe. Wenn in ihrer wichtigsten Prägephase in der Grundschule allein bis zu 80 Prozent des Musikunterrichtes ausfällt und über 10.000 Kinder und Jugendliche auf den Wartelisten der bezirklichen Musikschulen stehen, ist das für eine Kulturmetropole wie Berlin skandalös. Als ‚Verwalterin‘ statt ‚Gestalterin‘ zeigt Senatorin Scheeres ein offenkundiges Desinteresse an der kulturellen Bildung, insbesondere an den künstlerischen Schulfächern und der Musikschularbeit. Die katastrophale soziale Situation der Berliner Musikschullehrer(innen) und die desaströse Weichenstellung für die künstlerischen Ausbildungsgänge, die Senatorin Scheeres zu verantworten hat, werden das Fach Musik schneller als vorhergesagt verschwinden lassen. Die Prognose des Verbandes deutscher Musikschulen, dass es in zehn Jahren keine Fachlehrer mehr gäbe, könnte in Berlin noch früher bittere Realität werden. Seit vielen Jahren trägt Berlin im Bereich der Kulturellen Bildung die rote Laterne. Wir fordern Sandra Scheeres daher auf, sich zum Wohle der Kinder und Jugendlichen für eine konzeptbasierte und nachhaltige Bildungspolitik zu engagieren. Sonntagsreden und eine kurzsichtige Projektfixierung werden hierfür allein nicht ausreichen.“

Theo Geißler, Herausgeber der neuen musikzeitung: "Bundesweit schüttelt nicht nur die Fachwelt den Kopf über die dilettantische Bildungspolitik von Senatorin Scheeres. Wie kann es angehen, dass sich die Landesregierung der Berliner Kulturmetropole nun schon in der zweiten Regierungsperiode einen derartigen Ausfall für Bildung und Wissenschaft leistet? Minimalistische Verbesserungsversprechen zur Situation der Berliner Musikschulen sind bis jetzt nicht eingelöst und werden im Zweifelsfall im Pingpong-Spiel zwischen Senat und den Bezirken wieder zerrieben. Die Senatorin sollte die Verleihung des Musik-Gordi zum Anlass nehmen, entweder zurückzutreten, oder sich endlich mit einer nachhaltigen Bildungspolitik für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu engagieren.“

Weitere Informationen zum Musik-Gordi finden Sie hier.

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