Unter den Augen des Bundespräsidenten, dessen Porträt die Wand im Sitzungsraum zierte, tagte Ende November in Berlin der Empfehlungsausschuss zur Verleihung der Zelter-Plakette im kommenden Jahr. Er begutachtet die Anträge auf Auszeichnung von Chören, die seit mindestens 100 Jahren ununterbrochen musikalisch aktiv sind. Nachdem in den letzten Jahren jeweils nur zwischen 25 und 50 Anträge zu behandeln waren, ist die Zahl nun – 100 Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkriegs – wieder deutlich angestiegen. Weit über 100 Anträge von zumeist 1919 gegründeten Chören waren diesmal zu begutachten. Auffällig ist, dass die Steigerung im Bereich kirchlicher Chöre vergleichsweise moderat ausfällt. Die Zahl der vor einhundert Jahren gegründeten weltlichen Gesangvereine hat sich im Vorjahresvergleich noch deutlich stärker vervielfacht!

Die positiv bewerteten Anträge werden nun über die Kulturministerien der jeweiligen Länder an den Bundespräsidenten weitergeleitet – mit der Empfehlung (daher der Name "Empfehlungsausschuss" für das Gremium mit Vertretern von Bund, Ländern und Chorverbänden), diesen Chören die Zelter-Plakette zu verleihen. Die erste Plakette des Jahres 2019 wird dann am 31. März 2019 in Gotha überreicht. Seit Stiftung der Zelter-Plakette durch Bundespräsident Theodor Heuss 1956 ist sie bis zum Jahr 2018 insgesamt 11.437 Mal verliehen worden.