Mit einem Film gab das Netzwerk Junge Ohren (NJO) am Mittwoch, 8. April 2020  über Facebook und Youtube die Preisträger des 14. Junge Ohren Preis bekannt.

Über die Auszeichnung in der Kategorie PROGRAMM mit dem Themenschwerpunkt "Ländlicher Raum“ darf sich die Initiative kultursegel unter Federführung von Karl-Heinrich Wendorf freuen. Mit seinem Team entwickelt er "ein schlüssiges Konzept, um Kultur nachhaltig in die Fläche zu tragen und vor Ort etwas zu bewirken – mit dem langfristigen Ziel, in Mecklenburg-Vorpommern eine Kultur- und Musikakademie aufzubauen. Professionell in Organisation und Konzeption überzeugt der partizipative Ansatz von kultursegel mit seinem unternehmerischen Geist und der authentischen Hinwendung an die Region“, begründet die Fachjury ihre Entscheidung.

Der Komponist und Interaktionskünstler Bernhard König (*1967) ist Preisträger in der Kategorie CHARAKTER. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Konzeption und Umsetzung "Experimenteller Gebrauchsmusik“, mit der er sich in künstlerischen, pädagogischen und sozialen Versuchsanordnungen aktuellen gesellschaftlichen Themen stellt. Die Fachjury: "Im Handlungskonzept von Bernhard König verdichtet sich vieles, was die Praxis der Musikvermittlung im Kern ausmacht: Künstlerisches Handeln in gesellschaftlichen und sozialen Kontexten und mit allen Menschen – auch und gerade mit jenen, deren Zugang zu Musik eingeschränkt ist. Bernhard König steht mit seiner inspirierenden Arbeit für eine professionelle künstlerische Haltung und Praxis, die sich immer wieder neu in und an Gesellschaft entfaltet.“

In der Sonderkategorie PRODUKTION wird das Theater an der Wien mit der Konzeption der Jugendoper "NEUN X LEBEN“ ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit der Beethoven Jubiläums GmH hatte diese Kategorie anlässlich des Beethoven-Jubiläums 2020 einen Beethoven-Schwerpunkt. "In einem partizipativen Ansatz entsteht eine Jugendoper, die ausgehend von Beethovens 9. Sinfonie musikalisch wie inhaltlich ihren Bogen bis in die Gegenwart und die Lebenswelten der beteiligten Jugendlichen spannt. Das Theater an der Wien verweist auf eine ausgezeichnete Expertise in der Durchführung von Jugendopern in hoher Qualität. Somit verspricht das vorliegende Konzept nicht nur eine spannende und zeitgemäße Auseinandersetzung mit dem Wirken Ludwig van Beethovens, sondern auch die Fortsetzung einer erfolgreichen Tradition“, so die Jury.

Glückwünsche und Grüße für Nominierte und Preisträger per Handyvideo überbrachten Gerald Mertens (Deutsche Orchestervereinigung und Vorstand des NJO), Jurymitglied Ute Legner (Kulturamt Augsburg), Dr. Markus Fein (Festspiele Mecklenburg-Vorpommern), Helmut Bieler-Wendt (Komponist) und Malte Boecker (Künstlerischer Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums GmbH). Ein musikalischer Überraschungsgruß kam zudem vom Ensemble Die Schurken aus Österreich, die selbst ehemalige Preisträger des Junge Ohren Preis sind.

Der Film ist abrufbar auf:

Youtube https://www.youtube.com/watch?v=MyjZKarUUgY
Facebook https://www.facebook.com/jungeohren

Ursprünglich geplant war die Preisverleihung des 14. Junge Ohren Preis Ende März in Mainz auf dem BTHVN2020 Musikfrachter. Dessen Tour und damit auch die Preisverleihung wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Um die Bekanntgabe der Gewinnerinnen nicht auf unbestimmte Zeit zu verschieben, wurde eine ortsunabhängige Lösung gesucht. Nicht zuletzt ist es dem Netzwerk Junge Ohren ein Anliegen, die Preisgelder angesichts der aktuellen Lage zeitnah zur Verfügung stellen zu können.

Mit dem Junge Ohren Preis prämiert das Netzwerk Junge Ohren jährlich herausragende Vermittlungsprogramme und würdigt Persönlichkeiten, die der Musikvermittlung besondere Impulse geben. Er gilt als renommiertester Wettbewerb seiner Art im gesamten deutschsprachigen Raum und setzt Zeichen für ein lebendiges und modernes Musikleben. Preisgelder für den 14. Junge Ohren Preis werden gestiftet von der Beethoven Jubiläums GmbH und der Strecker-Stiftung. Medienpartner des Junge Ohren Preis sind Deutschlandfunk Kultur, die Zeitschrift "das Orchester“, die neue musikzeitung und das VAN Magazin.