Das Bundesjazzorchester (BuJazzO, Deutschland), das National Youth Jazz Orchestra (NYJO, United Kingdom) und das Nationaal Jeugd Jazz Orkest (NJJO, Niederlande) treffen sich vom 7. bis 11. September zur alle zwei Jahre stattfindenden Sonderarbeitsphase "Three Nations Under One Groove“. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie findet dieses Treffen in diesem Jahr digital statt. 85 junge Spitzenmusiker*innen werden sich von Montag bis Freitag im virtuellen Probesaal versammeln und sich dort kennenlernen, austauschen und vernetzen. Im Fokus der musikalischen Arbeit stehen drei exklusiv für diese Arbeitsphase komponierte Titel der drei künstlerischen Leiter Mark Armstrong (NYJO), Martin Fondse (NJJO) und Niels Klein (BuJazzO), die ihre Kompositionen jeweils an einem Tag vorstellen. Im Anschluss werden die Titel von jedem Musiker und jeder Musikerin zu Hause einstudiert und in Bild und Ton aufgenommen. Aus diesen Aufnahmen entstehen nach der Arbeitsphase drei verschiedene Split-Screen-Videos. Als Rahmenprogramm sind abendliche Gesprächsrunden mit den renommierten Komponistinnen und Arrangeurinnen Miho Hazama und Maria Schneider sowie ein Workshop zum Thema "Musikergesundheit“ mit Hanna Keßeler (Hochschule für Musik und Tanz Köln) geplant. Auch erhalten die Teilnehmenden jeden Tag die Möglichkeit sich über ihre eigenen musikalischen Projekte und aktuelle Fragestellungen in kleineren Gruppen auszutauschen.

"Wir teilen während der Corona-Pandemie mit unseren europäischen Partnern die gleichen Verantwortungen und Herausforderungen. Natürlich steht die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle. Aber es gehört auch zu unserer Verantwortung, das pädagogische Angebot der nationalen Jugendjazzorchester aufrecht zu erhalten. Wir sind überzeugt, mit dieser Lösung ein attraktives Angebot anzubieten, auch wenn eine virtuelle Arbeitsphase ohne Konzerte natürlich nie das gemeinsame Live-Jazz-Erlebnis auf der Bühne ersetzen kann“, erläutert Projektleiter Dominik Seidler.

Nach 2014, 2016 und 2018 ist es das vierte Zusammentreffen der drei Bigbands. Die enge Zusammenarbeit der drei Länder ermöglicht den jungen Musikerinnen und Musikern, ihr kreatives Netzwerk über nationale Grenzen hinweg auszubauen – dies ist nicht nur wertvoll für ihre eigene professionelle Karriere, sondern auch den kulturellen Austausch innerhalb Europas. Für April 2021 hofft man den Austausch wieder mit realen Begegnungen füllen zu können. Es sind Konzerte in Großbritannien in Planung.

Bundesjazzorchester (BuJazzO), Deutschland

Das Bundesjazzorchester prägt seit 30 Jahren als Ausbildungsorchester für Ausnahmetalente des deutschen Jazznachwuchses die Jazzszene in Deutschland. 1988 von Peter Herbolzheimer gegründet, gilt es als wertvolles Bindeglied zwischen Ausbildung und Beruf und als ausgezeichnete Talentschmiede für erfolgreiche Jazzmusiker von Morgen. So bekannte Jazzmusiker wie Till Brönner, Roger Cicero, Michael Wollny, Julia Hülsmann und Tom Gaebel haben hier ihre Karrieren begonnen. Das Bundesjazzorchester ist Preisträger des Frankfurter Musikpreises 2018 und ECHO JAZZ Preisträger 2012. 2010 erhielt das Ensemble den Jazzpreis des Westdeutschen Rundfunks, 1997 den Deutschen Musikpreis. www.bundesjazzorchester.de

National Youth Jazz Orchestra (NYJO), Großbritannien

Das National Youth Jazz Orchestra (NYJO) fördert den Jazz durch erstklassige Konzertaufführungen, Vermittlungs- und Nachwuchsprojekte. Seit der Gründung im Jahr 1965 hat sich das NYJO von einem reinen Jazzorchester zu einer facettenreichen Organisation entwickelt, die auf allen Ebenen des Landes in der Jazzausbildung tätig ist. Viele Stars der britischen Jazzszene haben in dem 24-köpfigen NYJO Jazz Orchestra ihre Karrieren begonnen. Zu den Alumni zählen Guy Barker, Laura Jurd, Mark Nightingale und Amy Winehouse. Das Orchester spielt jedes Jahr rund 35 Gigs, darunter kürzlich die BBC Proms, das EFG London Jazz Festival, Europatourneen mit den deutschen und niederländischen Kollegen BuJazzO und NJJO sowie jährliche Residenzen im Jazzclub von Ronnie Scott. www.nyjo.org.uk   

Nationaal Jeugd Jazz Orkest (NJJO), Niederlande

Das NJJO gilt in den Niederlanden in Musikerkreisen als eines der interessantesten neuen Liveband-Projekte. Martin Fondse, ein international anerkannter Pianist und Komponist für Jazz und zeitgenössische Musik, dirigiert das NJJO. Die üblicherweise akzeptierten Grenzen zwischen Genres wie klassischer Musik, Jazz, Latin und Weltmusik existieren in seiner und NJJOs Welt nicht. So sind in der aktuellen Besetzung neben den klassischen Bigband-Instrumenten auch Geigen, Bratsche, Cello und Horn vertreten. www.njjo.nl

Absätze