Fördervereine liegen im Trend – besonders im Kulturbereich: In Deutschland gibt es mehr als 10.000 Kulturfördervereine. Davon wurden über zwei Drittel in den letzten drei Jahrzehnten gegründet. Diese Zahlen wurden am 22. März 2019 beim 9. Symposium der Kulturfördervereine in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen erstmals veröffentlicht. Sie sind Bestanteil eines Policy Papers, das der Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland (DAKU) und ZiviZ (Zivilgesellschaft in Zahlen) im Stifterverband unter Beteiligung der Bundesverbände mehrerer Kultursparten entwickelt haben.

  • Fast alle Kultureinrichtungen in Deutschland werden heute von einem Förderverein unterstützt.
  • Die meisten Kulturfördervereine gibt es in Nordrhein-Westfalen.
  • Bezogen auf die Einwohner ist ihre Zahl in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz am höchsten, gefolgt vom Saarland und Sachsen-Anhalt.
  • Mehr als zwei Drittel der Vereine wurde seit den 1990er Jahren gegründet. Dieser Gründungstrend setzt sich weiter fort.
  • In den meisten Kulturfördervereinen (86 %) arbeiten ausschließlich ehrenamtlich Aktive. Ohne sie gäbe es den Großteil der Kulturfördervereine nicht.

Der kürzlich gegründete DAKU hat in dem Policy Paper seine Ziele formuliert.
"In den Kulturfördervereinen steckt viel Potential. Sie unterstützen mit finanziellen Mitteln oder als Multiplikatoren und packen mit an, wo praktische Hilfe benötigt wird. Unsere Aufgabe muss es sein, ihre bürgerschaftliche Arbeit zu erleichtern. Wir wollen sie stärker sichtbar machen und die Weiterbildung und den Erfahrungsaustausch ihrer Mitglieder unterstützen“, so Prof. Frank Druffner, Vorstandsvorsitzender des Dachverbands.

Die Aufbauphase des DAKU wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Schirmherrin Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien, unterstützt.

"In Kulturfördervereinen sind viele Ehrenamtliche aktiv. Ohne sie würde es nicht gehen. Ob Oper, Theater, Museen, alle diese Einrichtungen stützen sich auch auf das Engagement ihrer Förderkreise. Kulturfördervereine sorgen an vielen Orten dafür, dass es überhaupt kulturelle Angebote gibt! Engagement verdient Unterstützung und Förderung – das gilt für alle Engagementbereiche. Wir wollen deshalb die bestmöglichen Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Eigeninitiative und Engagement entwickeln können. Dafür haben wir im Bundesfamilienministerium eine eigene Abteilung geschaffen, um das Engagement in den Fokus unserer Politik zu stellen. Denn vom Engagement lebt nicht nur die demokratische Gesellschaft, sondern auch die Kultur“, so Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey in ihrem Grußwort.

Das Policy Paper "Kulturfördervereine in Deutschland – Status und Handlungsbedarfe“ und weiteres Hintergrundmaterial können Sie hier abrufen.