In einem heute veröffentlichten Papier macht der Dachverband der Kulturfördervereine (DAKU) die Dringlichkeit der engeren Einbindung und zielgerichteteren Unterstützung bürgerschaftlich Engagierter im Kulturbereich deutlich und legt Handlungsempfehlungen für die neue Bundesregierung vor.

„Die Unterstützung der unzähligen Menschen, die sich in Deutschland für Kultur engagieren, ist heute wichtiger denn je“, so Prof. Frank Druffner, Vorsitzender des Verbands. „Nur gemeinsam mit ihnen lässt sich unser vielfältiges Kulturleben langfristig und nachhaltig festigen und damit auch Herausforderungen begegnen wie der Bekämpfung von Extremismus und der Stärkung von Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie.“ 

In bundesweit rund 17.000 gemeinnützigen Vereinen setzten sich Bürgerinnen und Bürger dafür ein, Theater, Bibliotheken, Museen und andere kulturelle Einrichtungen zu unterstützen und zu bewahren. Dadurch schaffen sie Orte des sozialen Miteinanders, der Bildung und Teilhabe für Menschen unterschiedlichster Generationen, Herkünfte und Lebensumstände. Rund 86 Prozent der Kulturfördervereine in Deutschland sind ehrenamtlich organisiert.

Um diese nahezu flächendeckende bürgerschaftliche Mitverantwortung für unser Kulturleben zu stärken, sei eine praktikable und nachhaltige Engagementpolitik unerlässlich. Notwendig seien politische Strukturen, die ein bürokratiearmes und rechtssicheres Arbeiten ermöglichen und gerade junge Engagierte gezielt unterstützen. Bei der Projektförderung komme der Sicherung regional ausgerichteter Aktivitäten und deren Kofinanzierung durch den Bund sowie dem Ausbau digitaler Kompetenzen unter den Engagierten ein besonderer Stellenwert zu. Damit die Förderung demokratiestärkender Projekte nicht zum Strohfeuer wird, sei eine gesetzliche Grundlage erforderlich, die Bund und Ländern die dauerhafte Grundförderung des bürgerschaftlichen Engagements für die Kultur ermöglicht. Auch durch den Ausbau der Engagementpolitik auf Bundesebene ließe sich das Potenzial der Kulturfördervereine noch weiter ausschöpfen und ihr spezifischer Bedarf noch gezielter berücksichtigen. Das Forderungspapier entstand aus Ergebnissen des 10. Symposiums der Kulturfördervereine in Zusammenarbeit mit dem Beirat des DAKU. Es wurde kulturpolitischen Sprecher:innen, Generalsekretär:innen und Fraktionsvorsitzenden im Bundestag vorgelegt und soll Berücksichtigung bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen finden. Das Papier ergänzt damit auch das aktuelle Forderungspapier des Bündnisses für Gemeinnützigkeit an die Politik, das von DAKU und ZiviZ im Stifterverband initiiert wurde.