In der heutigen Mitgliederversammlung wurde Daniel Hope zum neuen Präsidenten des Vereins Beethoven-Haus Bonn gewählt. Er löst 2020 die Bratschistin Tabea Zimmermann in diesem Amt ab. Der in Südafrika geborene und heute in Berlin lebende Geiger zählt zu den international herausragenden Persönlichkeiten der Klassik-Szene.

"Die Wahl nehme ich mit größter Freude an", erklärt Hope. "Für mich ist Beethoven gewissermaßen der Mount Everest der Musikgeschichte. Mit diesem traditionsreichen Haus zusammen arbeiten zu dürfen, das im Zentrum der Erforschung und Vermittlung Beethovens steht, und das so eng mit dem Namen meines Vorbildes Joseph Joachim verknüpft ist, empfinde ich als großes Geschenk." Beethoven-Haus Direktor Malte Boecker freut sich darauf, die Zukunft des Beethoven-Hauses mit Daniel Hope gestalten zu können: "Daniel Hope wird für seine musikalische Arbeit und Musikvermittlung weltweit geschätzt und gewürdigt. Mit ihm werden wir den bereits eingeschlagenen Weg der gesellschaftlichen Öffnung, internationalen Vernetzung und Erschließung neuer Publikumsschichten weiter ausbauen."

Hope gilt als Künstler, der sich darum bemüht, Grenzen einzureißen, die Individuen, Gemeinschaften und Nationen trennen und sieht sich selbst als musikalischen Aktivisten. Sein Engagement umfasst ein breites Spektrum: Er ist seit 2016 Moderator einer wöchentlichen Rundfunksendung auf WDR3, Autor von vier Büchern sowie Gastgeber einer Veranstaltungsreihe im Berliner Konzerthaus. Für seine Leistungen und sein Engagement wurde Hope u.a. mit dem Europäischen Kulturpreis für Musik (2015) und dem Bundesverdienstkreuz (2017) ausgezeichnet.

Als Musiker wurde Daniel Hope, den Yehudi Menuhin maßgeblich beeinflusst hatte, zunächst vor allem als Mitglied des Beaux Arts Trio bekannt. In dieser Zeit setzte sich das Trio intensiv mit der Kammermusik Ludwig van Beethovens auseinander und führte diese weltweit auf. Nach dessen Auflösung 2008 ist Hope auch als Solist sehr gefragt. Mit Beginn der Saison 2016/17 wurde er Nachfolger Roger Norringtons als Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters. Ebenfalls seit 2018/19 ist Hope Music Director des in San Francisco ansässigen New Century Chamber Orchestras. 2019 wurde er zudem Künstlerischer Direktor der Dresdner Frauenkirche, die für ihn nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein Symbol für Frieden, Versöhnung und Toleranz ist.

Hopes Vorgängerin Tabea Zimmermann, herausragende Bratschistin, Kammermusikerin und Lehrerin, hatte das Amt von dem Dirigenten Kurt Masur übernommen. Während ihrer Präsidentschaft entwickelte sie gemeinsam mit dem spanischen Musikdramaturgen Luis Gago die "BTHVN WOCHE" zu einem Festival mit überregionaler Strahlkraft. Die Beethoven-Woche findet jährlich statt und wird 2020 die gesamte Kammermusik Beethovens in wechselnden Besetzungen präsentieren. Der Vorstandsvorsitzende des Vereins Beethoven-Haus Bonn, Michael Kranz, würdigte ihr Engagement für das Beethoven-Haus: "Tabea Zimmermann hat das Beethoven-Haus in den letzten Jahren maßgeblich geprägt. In ihrer Präsidentschaft wurde das kammermusikalische Angebot deutlich ausgebaut und hat überregional Beachtung erlangt. Für dieses Engagement wurde sie heute von den Mitgliedern, ebenso wie Luis Gago, zum Ehrenmitglied des Vereins Beethoven-Haus gewählt."

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