Mit 22.924.228 Zuschauer*innen in Deutschland (27.491.387 inklusive Österreich und Schweiz) haben die Theater in der Saison 2017/18 fast auf den Punkt genau so viele Menschen erreicht wie in der vorangegangenen Spielzeit. 386 Theater meldeten dazu ihre Daten (inklusive Schweiz und Österreich sind es 464). Auch die Abweichungen im Verhältnis der unterschiedlichen Sparten zueinander sind im Vergleich mit den Vorjahren minimal.

Die führenden Köpfe der Listen von Autor*innen sind in aller Regel alte Bekannte. In der Oper führt diesmal Giuseppe Verdi (98 gespielte Inszenierungen in Deutschland) vor Wolfgang Amadeus Mozart (90) und Richard Wagner (76) die Liste der meistinszenierten Komponist*innen an. Unter den insgesamt 321 Komponist*innen sind 298 Männer, nur 18 Frauen und fünf Kollektive – kein Wunder, dass sich in dieser Sparte, in der neuere Werke keine große Rolle spielen, nie eine Frau unter den zehn meistgespielten Komponisten findet. Im Vergleich dazu ist die Quote von 23 Prozent Autorinnen im Schauspiel vergleichsweise hoch – hier steht Shakespeare (100) vor Brecht (47) und Schiller (42). Auf Platz fünf der meistinszenierten Autoren taucht in dieser Tabelle Sarah Nemitz auf, die Co-Autorin vieler Werke mit Lutz Hübner. Und auf Position zehn findet sich Elfriede Jelinek, die prägende Autorin der Gegenwart.

Der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins Marc Grandmontagne stellt fest: "Diese Zahlen zeigen, dass es noch ein weiter Weg ist, bis gesellschaftliche Veränderungen in den Spielplänen der Theater auftauchen: Das gilt sowohl für die Geschlechtergerechtigkeit wie für das Zugehen der Theater auf neue Publikumsschichten, aber auch für den Umgang mit enttäuschten Abonnent*innen. Eine Weiterentwicklung der Theaterspielpläne wird unumgänglich sein.“

Begleitend zur Werkstatistik werden die Zahlen der Spielzeit 2017/2018 im Schwerpunkt "Die Meistgespielten“ des Juli-Hefts der DEUTSCHEN BÜHNE erläutert und illustriert.