In Berlin wurde am Freitag, den 24. Juli, feierlich das Richtfest für das Deutsche Chorzentrum in der Karl-Marx-Straße 145 begangen. In Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, übernahm Christian Wulff als Präsident des Deutschen Chorverbands das bei diesem Anlass traditionelle Einschlagen des letzten Nagels in den Dachstuhl des Gebäudes in Neukölln.

"Jetzt sind wir auf der Zielgeraden“, zeigte sich Christian Wulff erfreut, dass alle bisherigen Herausforderungen für das Großprojekt gemeistert werden konnten. "Gerade die aktuelle Situation verdeutlicht, wie wichtig Chöre für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind. Die Chorvereine und Chorleiterinnen und Chorleiter benötigen Rückhalt und Unterstützung. Dafür setzt sich der Deutsche Chorverband mit seiner Arbeit zukünftig vom Deutschen Chorzentrum aus kulturpolitisch weiter ein.“  

Dazu der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller: "Das Richtfest des Deutschen Chorzentrums ist ein Fest der Hoffnung für die Chormusik, welche momentan eine sehr schwere Zeit erlebt. Viele Proben und Aufführungen können wegen Corona nicht stattfinden. Mit dem Deutschen Chorverband und seinen rund 15.000 Chören setzt Berlin darauf, dass wir die Pandemie überwinden und dass Singen so bald wie möglich wieder gefahrlos und frei als eine der schönsten Nebensachen der Welt erlebt werden kann. Gemeinsames Singen bringt die Menschen und Kulturen zusammen. Die Musikmetropole Berlin freut sich über das uns bereichernde neue Chorzentrum, von dem Impulse für das Chorleben in ganz Deutschland ausgehen werden. In unmittelbarer Nähe zum Heimathafen Neukölln und zur Neuköllner Oper entsteht nun mit dem Chorzentrum ein weiteres, kulturelles Highlight für Berlin, ein großer Gewinn für den Kiez und seine Menschen. Darum danke ich allen, die sich für das neue Herzstück des Deutschen Chorverbandes und für die Arbeit unserer Chöre engagieren.“

Mit dem Deutschen Chorzentrum in der Karl-Marx-Straße 145 findet der Deutsche Chorverband bald seine neue Heimat und Wirkungsstätte in Berlin-Neukölln. Nachdem die Baugenehmigung für das Deutsche Chorzentrum im März 2018 öffentlich überreicht wurde, sind nun Mitte Juli 2020 der Rohbau des Gebäudes fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet. Zukünftig soll das Haus als lebendiger Ort des Austauschs für die Chor- und Vokalmusikszene in Deutschland dienen, Raum zum Austausch und zur Vernetzung bieten und zugleich eine Brücke zu den Bewohnern und Institutionen in der unmittelbaren Nachbarschaft schlagen. Neben dem Deutschen Chorverband werden im Deutschen Chorzentrum der Chorverband Berlin und der Landesmusikrat Berlin ansässig, auch mit den "Vokalhelden“, dem Chor-Programm der Berliner Philharmoniker, werden Gespräche geführt. Wichtiger Bestandteil wird zudem eine musikalische Kita mit 70 Plätzen, getragen durch die "Kleiner Fratz gGmbH“.

Die Eröffnung des Chorzentrums ist für März 2021 geplant. Ursprünglich sollte das Haus Ende 2019 bezogen werden, unter anderem grundlegende Veränderungen in der Gebäudetechnik, dezidierte Brandschutz‐ und Sicherheitsanforderungen für die Kita, neue Anforderungen aus der geltenden Energieeinsparverordnung, Denkmalschutzauflagen sowie der verspätete Abschluss der U-Bahn-Sanierung hatten jedoch den Beginn der Baumaßnahmen verzögert.

Zur Finanzierung des Deutschen Chorzentrums fließen Eigenmittel des Deutschen Chorverbands von 1,2 Million Euro ein, die unter anderem aus dem 2007 erfolgten Verkauf seiner Immobilie in Köln im Zuge des Umzugs nach Berlin resultierten und zweckgebunden für einen eigenen Geschäftssitz in Berlin zurückgelegt wurden. Der Gesamtetat für Ausbau und Ausstattung setzt sich aus den Förderungen auf Beschluss des Deutschen Bundestages durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von bis zu 7,2 Millionen Euro sowie aus Mitteln der Lotto‐Stiftung Berlin und der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie im Rahmen der Kita‐Bauförderung von insgesamt bis zu 2,9 Millionen Euro zusammen. Zusätzlich wurden Darlehen über die KfW und bei der Berliner Sparkasse in Gesamthöhe von 3,1 Millionen aufgenommen, die in den kommenden Jahren aus den Mieteinnahmen zurückgezahlt werden. Der Gesamtetat für die Errichtung, die Sanierung und Ausstattung des Deutschen Chorzentrums beläuft sich damit auf rund 14,4 Millionen Euro.

Die Mietverträge werden Laufzeiten von bis zu 25 Jahren haben und gewährleisten so eine langfristige Sicherung aller beteiligten Einrichtungen und Institutionen. Als Bauherr fungiert die Immobiliengesellschaft "Haus Karl‐Marx‐Str. 145 GmbH“, deren alleiniger Gesellschafter der DCV ist.

Das Deutsche Chorzentrum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, aus Mitteln der Lotto-Stiftung Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie im Rahmen der Kita-Bauförderung sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).