Im internationalen Dirigierwettbewerb "Siemens Hallé International Conductors Competition“ wurden die zehn besten Talente für die Shortlist ausgewählt. Der Wettbewerb ist eine Kooperation des Siemens Arts Program mit dem Hallé-Orchester aus Manchester in Großbritannien. Insgesamt hatten sich 287 Kandidaten aus 55 Ländern beworben. Die zehn Kandidaten der Shortlist, darunter drei Frauen und sieben Männer, stammen aus neun verschiedenen Ländern. Eine Übersicht der Halbfinalisten findet sich unten.

Das Finale des Wettbewerbs findet am 22. Februar in Manchester statt. Dafür müssen die Kandidaten ein sehr breites Repertoire verschiedener Werke beherrschen, u.a. von Komponisten wie Beethoven, Brahms, Britten und Verdi. In der Endrunde leiten die letzten vier Teilnehmer das Hallé-Orchester vor großem Publikum in der "Hallé St. Peter’s“-Kirche. Das beste Nachwuchstalent erhält ein zweijähriges Engagement als Assistenz-Dirigent von Sir Mark Elder, dem musikalischen Leiter von Hallé. Neben der künstlerischen Leitung des Hallé Youth Orchestra ist der erste Preis mit 15.000 britischen Pfund dotiert. Zudem erhält der Gewinner die Möglichkeit, sich durch zahlreiche Gastdirigate weltweit zu etablieren.

"Die Position des Assistenz-Dirigenten hat bereits einer Reihe von aufstrebenden Stars in der Dirigierwelt zu entscheidendem Erfolg verholfen. Wir freuen uns, beim Wettbewerb mit Siemens zusammenzuarbeiten, um dies einem internationalen Publikum zu präsentieren und die besten musikalischen Talente nach Manchester bringen zu können“, kommentierte John Summers, Geschäftsführer von Hallé.

Digitale Komponente erstmals eingesetzt: Dirigieren per Avatar

Eine Besonderheit im Wettbewerb ist das Bestreiten einer digitalen Aufgabe. In der sogenannten "Digital Challenge“ dirigieren die Kandidaten Werke von Richard Wagner und Igor Stravinsky vor einer Kamera, die ihre Bewegungen registriert und für das Orchester als Avatar auf einem Bildschirm sichtbar macht. Diese digitale Komponente sorgt für eine außergewöhnliche Herausforderung, die weniger das musikalische Können, sondern vielmehr die Persönlichkeit des Dirigenten auf die Probe stellt. Es ist das erste Mal, dass ein digitaler Aufgabenteil in einem Dirigierwettbewerb eingesetzt wird. Das Feature wurde in Zusammenarbeit mit dem "Siemens UK Graduate Programme“ entworfen und ist eine der zahlreichen Kooperationen von Siemens und Hallé.

"Unsere Partnerschaft mit dem Hallé Orchester ist etwas Besonderes: Das Orchester teilt nicht nur unsere Leidenschaft für Exzellenz, sondern ist auch ein wichtiger Teil unseres Engagements in der Stadt Manchester. Dieser Wettbewerb mit seiner einzigartigen Digital Challenge ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Technologie und Kunst zusammenwirken und voneinander profitieren können, um Neues und Innovatives zu schaffen“, kommentierte Carl Ennis, CEO von Siemens in Großbritannien.

Siemens Gebäude-Lösungen schaffen optimale Konditionen für Instrumente

Eine weitere Schnittstelle zu Siemens findet sich im Veranstaltungsort: Die anglikanische Kirche Hallé St. Peter’s wurde mit Infrastrukturlösungen von Siemens ausgestattet. Da sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit in jedem Raum exakt geregelt werden können, bieten sich optimale Konditionen für das Aufbewahren und Spielen von Instrumenten. Darüber hinaus ermöglichen die im Gebäude eingesetzten Siemens-Lösungen eine Reduktion der CO2-Emissionen und eine Energieeinsparung von bis zu 35%.

"Ein Orchester zu dirigieren und ein Geschäft zu leiten hat viele Gemeinsamkeiten. Siemens hat schon immer den Wert von Kunst und Kultur zu schätzen gewusst.

Daher befinden wir uns im kontinuierlichen Austausch mit Musikern und Künstlern, genauso wie mit Wissenschaftlern und Ingenieuren“, kommentierte Stephan Frucht, künstlerischer Leiter des Siemens Arts Program.

Die siebenköpfige Jury des Dirigierwettbewerbs besteht neben Stephan Frucht und John Summers aus weiteren hochrangigen Experten aus der Musikwelt wie Sir Mark Elder (Musikalischer Leiter Hallé-Orchester), Carola Reul (Geschäftsführerin Junge Deutsche Philharmonie), Geoffrey Owen (Leiter der künstlerischen Planung des Hallé Orchesters), Julia Albrecht (Leiterin Künstlervermittlung Konzertdirektion Schmid) sowie Arna Kristín Einarsdóttir (Leiterin National Arts Centre Orchestra in Kanada).

Mehr Informationen über den Wettbewerb finden Sie unter: www.conductors-competition.com
sowie hier: www.siemens.com/artsprogram

Folgende Kandidaten wurden für die Shortlist des Wettbewerbs ausgewählt:

Rodolfo Barráez, 26 Geburtsort: Venezuela, Wohnsitz: Deutschland Barráez ist Gewinner des OFUNAM International Orchestra Conducting Prize (2018) in Mexiko. Zu seinen künftigen Engagements gehören das Nationale Symphonieorchester von Mexiko, das Jalisco Philharmonic Orchestra, das Minería Symphony Orchestra und das Bogotá Philharmonic Orchestra.

Diogo Costa, 30 Geburtsort: Portugal, Wohnsitz: Portugal Nach seiner Ausbildung am Royal Northern College of Music in Manchester ist Costa bereits für das BBC National Orchestra of Wales, das Porto Symphony Orchestra Casa da Música und das Portugiesische Symphonieorchester tätig.

Chloé Dufresne, 28 Geburtsort: Frankreich, Wohnort: Frankreich Dufresne hat am École Normale de Musique de Paris studiert und vervollständigt ihr Masterstudium an der Sibelius Academy in Helsinki, während sie als Chefdirigentin des Orchestre Inter Universitaire de Paris tätig ist.

Jonas Ehrler, 27 Geburtsort: Schweiz, Wohnsitz: Schweiz Ehrler gab in der vergangenen Saison sein Debüt beim Orchestre Philharmonique Royal de Liège, beim Orchestre de Chambre de Genève und beim Ensemble Modern, nachdem er sein Dirigierstudium an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen hatte.

Andres Kaljuste, 37 Geburtsort: Estland, Wohnort: Vereinigtes Königreich Nach seinem Studium an der Sibelius-Akademie in Finnland hat Kaljuste Orchester wie das Estnische Jugendsinfonieorchester und das Tallinner Kammerorchester dirigiert, mit denen er das Festival der Estnischen Musiktage 2020 eröffnen wird.

Delyana Lazarova, 34 Geburtsort: Bulgarien, Wohnort: Schweiz Lazarova erhielt 2019 den James-Conlon-Dirigierpreis beim prestigeträchtigen Aspen Music Festival und arbeitete mit der Hradec-Kralove-Philharmonie in der Tschechischen Republik, dem Staatlichen Symphonieorchester Thessaloniki in Griechenland sowie den Sinfonieorchestern von Meiningen und Konstanz in Deutschland.

Antoine Petit-Dutaillis, 23 Geburtsort: Frankreich, Wohnort: Frankreich Petit-Dutaillis kam 2017 in die Dirigierklasse von Alain Altinoglu am Conservatoire de Paris und arbeitete mit dem Regionalorchester von Avignon, dem Ensemble Intercontemporain und dem Symphonieorchester von Miskolc (Ungarn).

Elinor Rufeizen, 32 Geburtsort: Israel, Wohnort: USA Rufeizen erhielt das Bruno-Walter-Gedächtnis-Stipendium und den Charles-Schiff-Dirigierpreis. Sie schloss vor kurzem ihr Studium an der Juilliard School mit einem Master in Orchesterdirigieren ab und studierte bei den Mentoren Alan Gilbert und David Robertson.

Joel Sandelson, 25 Geburtsort: Großbritannien, Wohnort: Großbritannien: Sandelson ist derzeit Leverhulme-Dirigierstipendiat am Königlichen Konservatorium von Schottland und Assistenzdirigent von Thomas Dausgaard beim BBC Scottish Symphony Orchestra. Zuvor studierte er Dirigieren an der Royal Academy of Music bei Sian Edwards.

Francisco Valero-Terribas, 44 Geburtsort: Spanien, Wohnort: Spanien Valero-Terribas studierte am Obersten Musikkonservatorium von Valencia und ist seitdem Assistenzdirigent am Opernhaus Palau de les Arts in Valencia und Musikalischer Leiter der Akademie für Zeitgenössische Musik mit dem Nationalen Jugendorchester Spaniens.

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