Der mit 25.000 Euro dotierte „Preis Innovation 2021“ geht an die Dortmunder Philharmoniker. Der
Rundfunkchor Berlin erhält den Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro.

Mit den Dortmunder Philharmonikern zeichnet die Jury einen Klangkörper aus, der sich mit dem
einzigartigen Education-Format „Tiny Music House“ das Ziel gesetzt hat, mittels eines mobilen
Konzert- und Workshopraumes die Stadtgesellschaft in ihrer gesamten Breite und Diversität
anzusprechen und die Musikvermittlung direkt in den Schulen zu ermöglichen. Auf der
ausklappbaren Bühne des „Tiny Music House“ haben bis zu fünf Musiker:innen gleichzeitig Platz und
können Kammermusikkonzerte auf den Schulhöfen und überall in der Stadt geben. Das Klangmodul
verweilt jeweils vier bis sechs Wochen auf dem Pausenhof einer Grundschule. Jedes Mal, wenn das
„Tiny Music House“ die Schule wechselt, wird der „mobile“ Tag genutzt, um mit den Dortmunder
Philharmonikern ein Konzert an einem sozialen Ort zu geben. Dies kann der Wochenmarkt sein, ein
Stadtfest, ein Park oder eine soziale Einrichtung.

„Das ‚Tiny Music House‘ der Dortmunder Philharmoniker hat die Jury nicht nur durch seine Mobilität,
sondern auch durch die besondere Ausstattung überzeugt. Zusätzlich zu der aufklappbaren Bühne,
auf der Orchestermusiker:innen Open-Air-Konzerte spielen können, beherbergt das ‚Tiny Music
House‘ einen Workshopraum und bietet die Möglichkeit Podcasts, Hörspiele oder auch Kurzfilme zu
produzieren. Die sehr flexiblen Nutzungsmöglichkeiten des ‚Tiny Music House‘ ermöglichen den
Dortmunder Philharmonikern mit ihrem Musikvermittlungsprogramm die gesamte Stadtgesellschaft
an unterschiedlichsten Orten zu erreichen“, so der Juryvorsitzende Louwrens Langevoort.

Der Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro geht an den Rundfunkchor Berlin, der sogar unter den
Herausforderungen der Pandemie seinem Anspruch, Chor neu zu denken und mit neuen Formaten
ein breiteres Publikum für Chormusik zu erschließen, gerecht werden konnte. Mehr noch: Den
pandemiebedingten Übergang ins Digitale hat der Rundfunkchor Berlin als Chance begriffen, die
Chormusik in Form neuer Medien zu erkunden und dadurch mit neuen Publikumsschichten in
Kommunikation zu treten. Unter dem Motto „Der Rundfunkchor Berlin auf neuen Wegen – der
Pandemie zum Trotz“ sind Formate wie »Klangspaziergang mit dem Rundfunkchor Berlin“, „Auf ein
Lied“ und die populären „Mitsingkonzerte Online“ entstanden, die neue Zielgruppen mit der Musik
des Chores in Kontakt gebracht haben.

„Besonders freut uns, dass wir mit dem Rundfunkchor Berlin erstmals einen professionellen Chor
auszeichnen können, der bereits im letzten Jahr auf der Shortlist vertreten war. Seit vielen Jahren
erkundet der Rundfunkchor Berlin mit großer Kreativität neue Formate. Auf die ganz besonderen
Herausforderungen der Pandemie hat das Ensemble mit überzeugenden digitalen Angeboten wie
‚Klangspaziergang‘, ‚Auf ein Lied‘ oder den weiterentwickelten ‚Mitsingkonzerten-Online‘ flexibel und
beispielhaft reagiert“, so Louwrens Langevoort abschließend.

Mit dem „Preis Innovation“ will die Deutsche Orchester-Stiftung neue Ansätze würdigen und ihnen
öffentliche Wertschätzung verschaffen, sei es bei Konzertformaten und Programmen, bei der
Ansprache neuer Zielgruppen, im Bereich der Musikvermittlung oder des Ensemblemanagements.

Jurymitglieder:

Louwrens Langevoort (Vorsitz)
Intendant, Kölner Philharmonie und Geschäftsführer, KölnMusik GmbH
Mitglied im Kuratorium der Deutschen Orchester-Stiftung

Dr. Susanne Litzel
Stellv. Vorsitzende, Kuratorium der Deutschen Orchester-Stiftung
Geschäftsführende Gesellschafterin Klaus Herding GmbH Bocholt

Prof. Dr. Christiane Tewinkel
Professorin für Musikwissenschaft, Musikhochschule Lübeck

Dr. Ute Welscher
Germanistin und Musikwissenschaftlerin; freie Kulturmanagerin (u.a. beim VAN-Magazin) und Mitarbeiterin der Deutsche Bank Stiftung (Projektmanagement Akademie Musiktheater heute)

Alexander Meraviglia-Crivelli
Generalsekretär, Gustav Mahler Jugendorchester

Dr. Stefan Rosu
Intendant, Philharmonie Zuidnederland

Jean-Marc Vogt
Vorsitzender des Gesamtvorstands der Deutschen Orchestervereinigung
Mitglied des Opernhaus- und Museumsorchesters Frankfurt am Main

Für die Finanzierung des Preisgelds danken wir der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), Frau Dr. Susanne Litzel und der Meyer-Struckmann-Stiftung.