Die deutschen Berufsorchester und Rundfunkklangkörper haben ihre Aktivitäten zur Ansprache neuer Publikumsgruppen weiter ausgebaut. Die Deutsche Orchestervereinigung legte auf ihrer Jahresmedienkonferenz die Ergebnisse der bundesweiten Konzertumfrage 2017/2018 vor. Musikpädagogische Aktivitäten wie zum Beispiel Instrumentenpräsentationen, Kammermusikauftritte und Workshops in Schulen nahmen in den vergangenen zwei Jahren mit über 6.000 Veranstaltungen um rund 20 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Kinder-, Jugend-, Familien- und Schülerkonzerte um mehr als 25 Prozent auf 2.863. Im Gegenzug ging die Zahl normaler Sinfoniekonzerte zurück.

"Die Orchester gehen mit immer mehr Angeboten immer differenzierter auf neues Publikum zu“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. "Damit setzt sich der erfreuliche Trend der vergangenen Jahre kraftvoll fort. Mit dem intensiven Ausbau der Musikvermittlungsaktivitäten nehmen die Orchester nicht nur ihren Kulturauftrag wahr, sondern verstärkt auch einen Bildungsauftrag.“ Insgesamt hat sich nach schwierigen Jahren die Lage vieler Orchester konsolidiert. "Viele Orchester in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Brandenburg können wieder Tarifgehälter zahlen oder sind zumindest auf dem Weg dorthin“, sagt Mertens. "Nachholbedarf gibt es in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern. Auch in Bayern und Niedersachsen ist die Finanzierung einzelner Orchester noch verbesserungsbedürftig.“

Für Ende des Jahres 2019 warten die Orchester auf die Entscheidung der UNESCO zur Aufnahme der deutschen Orchester- und Theaterlandschaft auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Mertens: "Die Vielfalt von Orchestern, Rundfunkklangkörpern und Theatern in Deutschland ist weltweit einzigartig. Trotz ihrer 500-jährigen Tradition sind sie bis heute wandlungsfähig und innovativ.“

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