Seit seiner Gründung 1980 zählt das Ensemble Modern zu den international führenden Klangkörpern für zeitgenössische Musik und ist treibende Kraft der jüngsten Musikgeschichte. 2020 feiert das Ensemble sein 40-jähriges Jubiläum und zeigt in einem ganzjährigen Jubiläumszyklus "1 2 3 4 zig Jahre Ensemble Modern“ im In- und Ausland erneut den Facettenreichtum seines musikalischen Wirkens. Die sieben Projekte des Zyklus rücken schlaglichtartig ästhetische und historische Aspekte, die für das Werden des Ensemble Modern ebenso wie für den Verlauf der Musikgeschichte prägend waren, ins Zentrum.

Der Jubiläumszyklus, der ermöglicht wird durch die Kulturstiftung des Bundes, umfasst 14 Konzerte von Januar bis Dezember 2020 an Spielorten wie der Alten Oper Frankfurt, der Berliner, Essener und Kölner Philharmonie, dem Concertgebouw Amsterdam und der Elbphilharmonie Hamburg. "Das Ensemble Modern zeigt in seinem Jubiläumsjahr exemplarisch die ganze Bandbreite seines künstlerischen Schaffens in sieben Stationen. Mit Projekten, die den Puls unserer Zeit aufnehmen rsp. den Blick in die Zukunft richten, unterstreicht das Ensemble seinen Anspruch, die Musikgeschichte auch künftig aktiv mitzugestalten. Der eine oder andere gezielte Blick in die erstaunliche Vergangenheit diese einzigartigen Ensembles macht gleichzeitig die Herkunft heutiger Musik deutlich.“ (Christian Fausch, Künstlerisches Management und Geschäftsführung Ensemble Modern).

Im Auftakt zum Jubiläumsjahr bringen die Musiker*innen des Ensemble Modern im Januar 2020 in der Kölner Philharmonie (6. Jan. 2020) und der Alten Oper Frankfurt (13. Jan. 2020) in sechs Werken für Soloinstrument und Ensemble ihre solistischen Qualitäten zur Geltung. Neben Werken von Hans Zender, Enno Poppe und Vito Žuraj präsentieren die Musiker*innen drei Uraufführungen, die bei der in Berlin lebenden Komponistin Elena Mendoza, dem Amerikaner Anthony Cheung und dem Spanier Blai Soler in Auftrag gegeben wurden.

Im Frühjahr 2020 gastiert das Ensemble Modern mit dem epochalen, nur selten vollständig aufgeführten Zyklus "Les espaces acoustique“ des Spektralisten Gérard Grisey in der Berliner Philharmonie (31. März 2020), der Elbphilharmonie Hamburg (29. April 2020) und der Kölner Philharmonie (1. Mai 2020). Zusammen mit der Jungen Deutschen Philharmonie – gewissermaßen dem Mutterensemble des Ensemble Modern – und dem Dirigenten Sylvain Cambreling, dem früheren Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt.

Mit "Schwarz auf Weiß“ von Heiner Goebbels kehrt am 15. und 16. Mai 2020 ein "Klassiker“ des Ensemble Modern zurück in Frankfurts Bockenheimer Depot, den Ort der Uraufführung. 1995/96 entwickelte Heiner Goebbels das Musiktheater speziell für das Ensemble Modern, wobei die Musiker*innen zugleich als Darsteller*innen agieren und den Bühnenraum erobern.

Die zentrale Bedeutung des Gesamtwerks von Anton Webern für das Ensemble Modern wird unter Leitung des Komponisten und Dirigenten Enno Poppe im Konzertprojekt Blick zurück nach vorn zum Ausdruck gebracht. Der musikalische Dialog von heutigen Komponist*innen (Brian Ferneyhough, Enno Poppe und Milica Djordjević) mit Anton Webern ist im Concertgebouw Amsterdam (28. Nov. 2020) und der Kölner Philharmonie (1. Dez. 2020) zu hören.

Die Amerikanerin Ashley Fure entwickelt für das Ensemble Modern in Zusammenarbeit mit der Regisseur*in Lilleth Glimcher [she/they] das Werk "Together Games“ – eine immersive Hörsituation zwischen Performance, Installation und Raumbespielung für 12 Musiker*innen und 12 Megafonist*innen, die am 19. Juni 2020 in Amsterdam und im Herbst in Straßburg zur niederländischen bzw. französischen Erstaufführung gebracht wird. Kombiniert wird das Werk mit Simon Steen-Andersens "Run Time Error @ Opel feat. Ensemble Modern Live“, eine Art Video-Game, bei dem das Ensemble Modern gleich zwei Mal erscheint: live auf der Bühne und im Video eines Klangparcours durch einen stillgelegten Industriekomplex.

Bei Afro-Modernism in Contemporary Music in der Essener Philharmonie (7. Nov. 2020) und der Alten Oper Frankfurt (13. Nov. 2020) stellt das Ensemble Modern die Vielfalt des Schaffens von Composers of Color in den Fokus. Hierfür wurde der an der New Yorker Columbia University lehrende Komponist und Posaunist George E. Lewis als Kurator gewonnen. Ergänzt werden die Konzerte durch ein Symposium am 12. und 13. November 2020 in Frankfurt am Main.

Zum Abschluss des Zyklus präsentiert das Ensemble Modern im Dezember 2020 den Festakt 40 Jahre Ensemble Modern mit einem musikalischen Mosaik mannigfacher Miniaturen von langjährigen Wegbegleiter*innen und junge Komponist*innen zum Themenfeld "Winter – Weihnachten – Zeremonie“. Gleichzeitig werden die Miniaturen in Kooperation mit hr2-kultur auf CD produziert und im eigenen Label Ensemble Modern Medien, das 2020 sein 20- jähriges Bestehen feiert, herausgegeben.

Zusammen mit den Bregenzer Festspielen gibt das Ensemble Modern zudem in seinem Jubiläumsjahr bei Brigitta Muntendorf ein abendfüllendes Musiktheater in Auftrag. Mit virtuosem und kalkuliertem Einsatz medialer Mittel und der Befragung sozialer Kontexte setzt Brigitta Muntendorf sich engagiert und couragiert mit dem Jetzt auseinander. Das Werk wird am 19. August 2021 bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt und weist damit über das Jubiläumsjahr hinaus.

1 2 3 4 zig Jahre Ensemble Modern – Jubiläumszyklus 2020

Ermöglicht durch die Kulturstiftung des Bundes.

Über genaue Details zum Jubiläumszyklus informiert eine ausführliche Jubiläumszeitung und eine Microsite auf der Website des Ensemble Modern ab dem 01.01.2020. www.ensemble-modern.com/40