"Ein Ereignis, das die gesamte Kulturszene des Landes bereichern wird“, so nannte Kulturminister Konrad Wolf bei einer Pressekonferenz im Kulturministerium die rheinland-pfälzischen Theatertage, eine Art Leistungsschau der vier Mehrspartentheater des Landes. Beginnend in 2020 werden sie künftig im jährlichen Turnus an wechselnden Standorten stattfinden. Die Premiere dieses Festivalreigens wird vom 1. bis zum 7. März 2020 am Pfalztheater in Kaiserslautern stattfinden.

"Mit dem Pfalztheater Kaiserslautern, den Theatern Koblenz und Trier und dem Staatstheater Mainz haben wir vier Mehrspartentheater, an denen großartige Theaterarbeit auf der Höhe der Zeit geleistet wird. Bei den Theatertagen wollen wir die künstlerische Qualität dieser Häuser konzentriert innerhalb von jeweils einer Woche zeigen“, erläuterte der Minister.

Theaterfans hätten so die Möglichkeit, sich innerhalb weniger Tage die jeweils eigene inszenatorische Herangehensweise der vier Häuser an die unterschiedlichen Stoffe anzuschauen. "Eine solch komprimierte Präsentation von aktuellen Produktionen aus allen Sparten bietet eine große Bereicherung im Kulturangebot des Landes“, bilanzierte Wolf. Dafür stelle das Land gerne 80.000 Euro an Projektmitteln pro Jahr zur Verfügung. Mit der Förderung, das von dem jeweils gastgebenden Theater verwaltet werde, solle der Aufwand der mitwirkenden Bühnen beglichen werden. "Die Theatertage eröffnen den Theatern nicht die Möglichkeit, erhebliche zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Sie bieten ihnen aber die Möglichkeit, sich einem Publikum zu präsentieren, das ihre Arbeit mutmaßlich noch nicht richtig gut kennt und damit Werbung in eigener Sache zu machen“, so Wolf.

Der Minister wünschte dem Premierengastgeber Pfalztheater Kaiserslautern viel Erfolg und Fortune. Bereits jetzt freue er sich schon auf die ersten Theatertage, die mit der Verleihung des Else-Lasker-Schüler-Dramatiker-Preises durch Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der anschließenden Aufführung von Arthur Millers Klassiker Tod eines Handlungsreisenden einen würdigen Auftakt erfahren würden, sagte Wolf.

Pfalztheater-Intendant Urs Häberli betonte das gemeinsame Ansinnen der rheinland-pfälzischen Theaterleiter, das gesamte Spektrum des Theaterschaffens während der Theatertage abzubilden: "Produktionen aus Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Kinder- und Jugendtheater und Revue werden zu sehen sein. Darüber hinaus wird es Thementage Tanz und Kinder- und Jugend geben“, sagte er. So seien zum Beispiel zu den insgesamt vier Aufführungen aus dem Kinder- und Jugendbereich Gesprächsrunden mit Pädagogen und Kinder- und Jugendtheater-Experten geplant.“

Häberli wies darauf hin, dass zu allen Aufführungen Einführungen, Podiumsdiskussionen und Nachgespräche angeboten würden. Zahlreiche Unterhaltungsprogramme würden dieses abwechslungsreiche und lebendige rheinland-pfälzische Theaterfestival abrunden.

"Mit den Theatertagen Rheinland-Pfalz geht ein schon lange bestehender Wunsch der Intendanten der Mehrspartentheater im Land in Erfüllung“, hob Markus Dietze, Intendant des Theaters Koblenz, hervor. Dank der zusätzlichen Förderung des Landes Rheinland-Pfalz sei es nunmehr möglich, diesen Wunsch in die Tat umzuset-zen. Darüber freue er sich sehr. "Besonders schön ist es natürlich für uns, dass wir in Koblenz im Jahr 2021 Gastgeber dieses Festivals sein werden.“

Auch Manfred Langner, Intendant am Theater Trier, freut sich sehr auf die Rhein-land-Pfälzischen Theatertage. Er hat in den vergangenen Jahren als Leiter von Bühnen in Aachen und Stuttgart bereits mehrfach an Theatertreffen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg teilgenommen und bestätigt, dass dies für die ausrichtenden Städte ebenso wie für die teilnehmenden Bühnen ein großer Gewinn war. "Die Vielfalt des Programms und der Stilrichtungen, die Möglichkeit, sich mit Theaterleuten aus dem ganzen Land auszutauschen, machen diese Tage zu einem großen Theaterfest für alle“, so der Intendant des Trierer Theaters.

Für Markus Müller, Intendant des Staatstheaters Mainz, liegt der Reiz solcher Thea-tertage im Zusammenspiel: "Wenn in einer konzentrierten Woche die verschiedenen Ästhetiken, Regiehandschriften, Genres, Themen und Stoffe der vier Häuser zu er-leben sind, zeigt das zum einen die kreative Kraft jedes einzelnen Theaters. Und zugleich kann eine solche Werkschau etwas neues Gemeinsames erzählen. Für das Publikum und für uns eine schöne Gelegenheit, wir freuen uns darauf!“

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