Das Goethe-Institut begeht sein 70-jähriges Jubiläum mit einem öffentlich gestreamten Festakt aus der Zentrale in München am 22. November und einem vielfältigen Kulturprogramm in Berlin am 29. November. Im Hamburger Bahnhof präsentiert die multimediale Ausstellung „Take Me to the River“ künstlerische Antworten auf globale Umweltveränderungen, die Ausstellung „Nation, Narration, Narcosis“ erforscht die Rolle der Museen für die Erinnerungskultur. Die interaktive Installation „Verschwindende Wand“ macht am Reichstagsgebäude die europäische Vielfalt sinnlich erfahrbar. Der ursprünglich ebenfalls für den 29. November in Berlin geplante Festakt wird nun pandemiebedingt am 22. November digital aus der Zentrale in München begangen

Digitaler Festakt und Podiumsgespräch
22. November 2021, 18.30 Uhr
Link: www.youtube.com/goetheinstitut/live
Aus der Münchner Zentrale am Oskar-von-Miller-Ring streamt das Goethe-Institut live den Festakt. Nach Begrüßungen durch Generalsekretär Johannes Ebert und den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler spricht die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz mit Thomas Oberender (Berliner Festspiele) und Irina Scherbakowa (Internationale Memorial Gesellschaft) über das gerade beim Klett-Cotta Verlag erschienene Buch zur Institutsgeschichte „Das Goethe-Institut. Eine Geschichte von 1951 bis heute". Die Moderation übernimmt Jens Bisky (Mittelweg 36).

Installation „Verschwindende Wand“
29. November 2021, ganztägig und öffentlich
Reichstagsgebäude Südeingang, Scheidemannstraße 2, Berlin
Ob ein Gedanke von Hannah Arendt, eine Zeile aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ oder Sentenzen von Adorno, Rosa Luxemburg, Sartre oder Jonas Mekas – die interaktive Installation „Verschwindende Wand“ vereint auf rund 6.000 Holzklötzen Zitate aus der europäischen Hoch- und Popkultur und macht dadurch die Vielfalt Europas für die Besucher*innen sinnlich erfahrbar. Anlässlich des Jubiläums wird die „Verschwindende Wand“ erstmals in Berlin zu sehen sein. Am 29. November um 9.30 Uhr wird sie in Anwesenheit von Staatsministerin Michelle Müntefering, Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags sowie Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, präsentiert. Als interaktives Element hat anschließend jede*r Besucher*in unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln die Möglichkeit, Zitatklötze herauszuziehen, zu lesen und mitzunehmen. Zurück bleibt nur noch das durchsichtige Plexiglasgitter, in dem sie sich befanden – die Wand ist verschwunden: www.goethe.de/verschwindendewand.

Ausstellung „Take Me to the River“
30. November bis 12. Dezember 2021
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Weltweit setzen sich Kulturschaffende, Künstler*innen und Architekt*innen mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinander. Ihre Arbeiten eröffnen kreative Räume, die für Veränderungen unserer Umwelt sensibilisieren, und entwickeln mögliche Lösungsansätze. Mit einem Förderprogramm unterstützen das Goethe-Institut und der Prince Claus Fund mit Sitz in Amsterdam seit 2018 Initiativen, die kulturelle und künstlerische Antworten auf globale Umweltveränderungen suchen. Rund 54 Kunst- und Kulturprojekte aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika, der Karibik und Osteuropa wurden bislang gefördert. In der multimedialen Ausstellung „Take Me to the River“ von Goethe-Institut und Prince Claus Fund werden 15 dieser Arbeiten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung, die aufgrund der Pandemie zunächst nur in digitaler Form präsentiert wurde, wird als Teil des Jubiläumsprogramms nun in Berlin gezeigt. „Take Me to the River“ zeigt die vielfältigen Perspektiven der geförderten Projekte als einen Chor von Stimmen gegen Rohstoffabbau, Umweltmissbrauch und die Verletzung der Rechte indigener Gemeinschaften. Kuratiert wird die Ausstellung von Maya El Khalil, einer in Oxford lebenden unabhängigen Kuratorin und Kulturberaterin. Sie setzt die einzelnen Projekte zueinander in Beziehung und verknüpft sie so zu einer Erzählung, die sowohl die Auswirkungen der Klimakrise auf Mensch und Umwelt verdeutlicht, als auch alternative Antworten aufzeigt. Die ausgewählten Arbeiten umfassen Film, Fotografie, VR-Video, audiovisuelle Archive oder Community Radios und beinhalten Arbeiten von Marta Andreu, Arko Datto, Yaminay Chaudhri, Julia Tieke, Misha Vallejo, Himali Singh Soin und vielen anderen. Die Online-Ausstellung ist unter www.takemetotheriver.net zugänglich.

Ebenfalls Teil des Jubiläumsprogramms ist die Ausstellung „Nation, Narration, Narcosis“, die vom 28. November 2021 bis 3. Juli 2022 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin gezeigt wird. „Nation, Narration, Narcosis“ ist Teil des vom Goethe-Institut 2017 initiierten internationalen Forschungs- und Ausstellungsprojekts „Collecting Entanglements and Embodied Histories“, eine Kooperation der Galeri Nasional Indonesia, des MAIIAM Contemporary Art Museum in Chiang Mai, der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin und des Singapore Art Museum und wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Weitere Informationen unter www.smb.museum/hbf sowie www.collectingentanglements.net.

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