Der Gemeinsame Ausschuss für den Hauptstadtkulturfonds hat am 7. Dezember 2020 unter der Leitung des Vorsitzenden des Gremiums, Senator Dr. Klaus Lederer, über die zum 1. Oktober 2020 eingereichten Anträge beim Hauptstadtkulturfonds entschieden.

Dem Gemeinsamen Ausschuss gehören weiter an: die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Staatsministerin Prof. Monika Grütters, Staatssekretär Dr. Torsten Wöhlert und Ministerialdirektor Dr. Günter Winands.

Der Hauptstadtkulturfonds fördert innovative Projekte unterschiedlicher künstlerischer Sparten. Die Projekte leisten dabei stets einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung künstlerischer Ansätze und Perspektiven und damit nicht zuletzt auch gesellschaftlicher Diskussionen. Die vom Hauptstadtkulturfonds geförderten Projekte machen einen gewichtigen Teil dessen aus, wofür Berlin als internationale Kulturmetropole heute steht.

Kulturstaatsministerin Grütters: "Durch die Corona-Krise sind viele Künstlerinnen und Künstler insbesondere der Freien Szene in ihrer Existenz bedroht. Umso wichtiger ist auch in diesem Jahr der Hauptstadtkulturfonds mit seinen Förderangeboten und die große Anzahl und hohe Qualität der eingereichten Anträge zeigt: Die Kunst- und Kulturszene Berlins bietet Corona die Stirn. Die Projektideen geben einen vielversprechenden Ausblick auf eine Zeit, die wir alle sehnlichst erwarten, eine Zeit mit Aufführungen und Ausstellungen, mit Konzerten und Performances. Neben innovativen Projekten der Freien Szene wird die Sonderausstellung der Gemäldegalerie über Donatello im Jahr 2022 ein echter Höhepunkt sein. Uns erwartet eine Sensation, die unseren Blick auf die Renaissance neu justieren und ein großes Publikum aus dem In- und Ausland anziehen wird.“

Kultursenator Lederer: "Berlin braucht in diesen schwierigen Zeiten Kunst und Kultur. Deshalb freue ich mich besonders, dass der Hauptstadtkulturfonds auch im kommenden Jahr rund 6,6 Millionen Euro für 91 Projekte zur Verfügung stellen wird. Die künstlerische Produktion und die Präsentationsformen haben sich verändert, aber Kultur bleibt und ist systemrelevant. Ein weiter Grund zur Vorfreude ist die erste Runde der neuen Ausschreibung für publikumsstarke Sonderausstellungen, die erst im Jahr 2022 mit der ambitionierten Ausstellung "Donatello“ starten wird.“

Projektförderungen II / 2021

Unter der Leitung des Kurators Prof. Gereon Sievernich haben die Mitglieder der Jury am 16., 17. und 18. November 2020 über die Anträge für den Hauptstadtkulturfonds II/2021 beraten. Die Jury besteht aus:

  • Prof. Gereon Sievernich, Kurator des Hauptstadtkulturfonds
  • Dr. Tatiana Bazzichelli: Informations- und Medienwissenschaftlerin, Autorin, künstlerische Leiterin “Disruption Network Lab”
  • Thomas Böhm: Autor, Literaturvermittler und Moderator
  • Shirin Sojitrawalla: Theater- und Literaturkritikerin
  • Lisa Marei Schmidt: Kuratorin, Direktorin “Brücke Museum”
  • Dr. Franz Anton Cramer: Tanzwissenschaftlerin und Autor
  • Dr. Juliana Hodkinson: Komponistin

Es lagen 298 Anträge vor mit einem Antragsvolumen von insgesamt ca. 22 Mio. €. Die Jury hat im Ergebnis intensiver Diskussionen Förderempfehlungen für Projekte nach der künstlerischen Qualität der eingereichten Anträge getroffen.

Der Abgabetermin für das nächste und erste Bewerbungsverfahren für das Jahr 2022 wurde auf den 15. April 2021 festgesetzt.

Erste Ausschreibung für publikumsstarke Sonderausstellungen

Der Gemeinsamen Ausschuss hat erstmalig auf Grundlage der Empfehlung eines Expertengremiums Mittel zur Förderung von publikumsstarken Sonderausstellungen von nationaler und internationaler Relevanz vergeben. Ziel dieser neuen Förderschiene ist, publikumsstarke Sonderausstellungen insbesondere im Bereich der Bildenden Kunst aus Mitteln des HKF zu ermöglichen, indem auch die notwendige Planungssicherheit gewährleistet wird.

Abgabetermin für Anträge auf Förderung publikumsstarker Sonderausstellungen in den Jahren 2022 und 2023 war der 1. Oktober 2020. Antragsberechtigt waren die institutionell von Bund oder Land geförderten Einrichtungen insbesondere im Bereich der Bildenden Kunst, die über die räumlichen, personellen und organisatorischen Ressourcen verfügen, um eine publikumsstarke Sonderausstellungen zu realisieren. Diese Einrichtungen (insbes. Martin-Gropius-Bau, Berlinische Galerie, Nationalgalerie, Kunst-Werke, Hamburger Bahnhof, ggf. Deutsches Historisches Museum) sind die Zielgruppe dieser Förderung.

Unter der Leitung des Kurators Prof. Gereon Sievernich haben die Mitglieder des Expertengremiums am 11. November 2020 über die Anträge beraten. Dem Gremium lagen fünf Projektanträge mit einem Antragsvolumen von insgesamt rd. 2,84 Mio. Euro zur Beratung vor. Das Expertengremium besteht aus:

  • Prof. Gereon Sievernich, Kurator des Hauptstadtkulturfonds
  • Dr. Eva Huttenlauch, Sammlungsleiterin/Kuratorin: Kunst nach 1945, Lenbachhaus München
  • Max Hollein, Direktor, Metropolitan Museum of Art

Das Expertengremium sprach sich für den Antrag "Donatello. Erfinder der Renaissance.“ der Stiftung Preußischer Kulturbesitz i.H.v. 660.000 € aus. Die Staatlichen Museen zu Berlin haben sich mit weiteren Partnern zusammengeschlossen, um die erste monografische Ausstellung über Donatello seit vier Jahrzehnten anzubieten. Auf diese Weise können Werke vereint werden, die noch nie zuvor zusammen präsentiert wurden: dies bietet dem Publikum im Jahr 2022 die einzigartige Chance, Donatellos Genie und beachtenswerte Fähigkeit zur Erneuerung zu verstehen.

Regelförderungen des Hauptstadtkulturfonds

Der Hauptstadtkulturfonds fördert darüber hinaus im Jahr 2021 Festivals mit den folgenden jährlichen Summen:

  • Tanz im August – 750.000,00 €
  • internationales literaturfestival Berlin – 600.000,00 €
  • Poesiefestival Berlin – 400.000,00 €
  • Young Euro Classic – 450.000,00 €
Absätze