Gibt es überhaupt noch neue Forschungserkenntnisse zu Beethoven? Diese Frage wird den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Beethoven-Archiv, der Forschungsstelle im Beethoven-Haus Bonn, häufig gestellt. In der Tat sind der Bonner Komponist und sein Werk auch 250 Jahre nach seiner Geburt weiterhin ein lebendiger und sich beständig verändernder Forschungsgegenstand. Davon kann man sich vom 10. bis 14. Februar im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses ein Bild machen.

"Wir haben das Beethovenjahr 2020 zum Anlass genommen, führende Vertreterinnen und Vertreter der internationalen Beethoven-Forschung sowie viel versprechende Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen im Rahmen einer Konferenz hier in Bonn an Beethovens Geburtsort zusammen zu bringen“, erläutert Christine Siegert, Leiterin des Beethoven-Archivs, das international als Beethoven-Kompetenzzentrum gilt. "Die Konferenz zählt zu den herausragenden Projekten des Beethoven-Hauses zum Beethovenjahr BTHVN2020“, ergänzt Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses und künstlerischer Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums GmbH. Die Konferenz soll nicht nur ein Gesamtbild der aktuellen Beethoven-Forschung zeichnen, sondern insbesondere neue Perspektiven entwickeln, Diskussionen anregen und damit Beethovens Relevanz für die Forschung darstellen. Die Finanzierung dieses hochrangigen Kongresses hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien übernommen.

Fünf Hauptsymposien beschäftigen sich mit Beethoven in politischen, globalen und regionalen Kontexten sowie mit dem schaffenden und dem Musik-Rezipienten Beethoven. Parallel dazu befassen sich freie Referate mit biographisch-persönlichen, philosophischen und geistesgeschichtlichen Aspekten um Beethoven, mit Fragen der Quellenforschung, Analyse und Ästhetik, mit einzelnen Werken und Werkgattungen sowie mit der Beethoven-Rezeption in Europa, Asien und Amerika. Vom Akademieprojekt "Beethovens Werkstatt“, das im Beethoven-Haus angesiedelt ist, wurde darüber hinaus ein Round-Table organisiert, in dem über Skizzen als Werkstatt-Dokumente diskutiert wird.

Zu den profiliertesten Wissenschaftlern, die aus der ganzen Welt nach Bonn kommen, gehören u.a. Erica Buurman, Direktorin des Ira F. Brillant Center for Beethoven Sudies an der San José State University (USA); Daniel Chua (University of Hong Kong), Autor des Buches “Beethoven and Freedom” (2017) und Präsident der International Musicological Society; William Kinderman, Professor of Performance Studies in the Herb Alpert School of Music, University of California, Los Angeles (UCLA); Ulrich Konrad, Professor für Musikwissenschaft an der Universität Würzburg und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Vereins Beethoven-Haus oder Birgit Lodes, Professorin an der Universität Wien und als Beethoven-Spezialistin eine der wichtigsten Kooperationspartnerinnen des Beethoven-Archivs.

Die wissenschaftlichen Vorträge werden ergänzt durch Abendveranstaltungen, die in Kooperation mit dem Deutschlandfunk (Köln) angeboten werden. Der Deutschlandfunk zeichnet diese Veranstaltungen auf und strahlt sie zeitnah aus.

Das Gesamtprogramm des Kongresses kann von der Homepage des Beethoven-Hauses unter www.beethoven.de/beethoven-perspektiven/tagungsprogramm  heruntergeladen werden und ist im Beethoven-Haus als Flyer erhältlich.

Die Veranstaltungen des Kongresses sind öffentlich, der Eintritt ist frei (mit Ausnahme des Begleitprogramms). Wer die Vorträge besuchen möchte, kann sich unter www.conftool.org/beethoven-perspektiven2020/  zur passiven Teilnahme registrieren.