Die Verleihung des 21. MuVi-Preises fand am Samstag, 4. Mai 2019, in dem Lichtburg Filmpalast in Oberhausen im Rahmen der 65. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen statt.

Die Jury:
Eric D. Clark, Musiker und Produzent, USA
Jan Ehlen, Künstler, Deutschland
Liz Pelly, Journalistin, USA

Präambel
In jedem Beitrag gab es Elemente, die uns sehr gut gefallen haben, und jeder einzelne Beitrag erwies sich als Gedankenanstoß für interessante Diskussionen über das Wesen des Musikvideos und die einzigartige emotionale Wucht, die sich entfalten kann, wenn Musiker und Filmemacher zusammenarbeiten.  Diese Diskussionen waren die notwendige Grundlage für unsere Entscheidungen, bei denen wir jedes Video im größeren Kontext der Gesamtzahl der Einreichungen und des Filmfestivals selbst betrachteten. Nachdem wir alle Beiträge des diesjährigen MuVi-Preises gesichtet hatten, ergab sich jedoch für uns sofort ein Konsens über den Gewinner des ersten Preises, für seine ungeschliffene Interpretation.

1. Preis
dotiert mit 2.000 Euro

Aérea Negrot, Simon*e Paetau für Trying to Forget You (Aérea Negrot)
Deutschland 2019, 7‘56‘‘, Farbe

Begründung:
Was uns sofort ins Auge fiel, war die Gegenüberstellung einer Proklamation, dass "wir uns nicht auslöschen lassen“, mit dem Ausdruck "versuch einfach zu vergessen“. Beides drückt eine Autonomie der Erinnerung aus, die mit dem allgemeinen Gefühl der Ermächtigung in dem Video zusammenspielt, wobei all das mit dem gleichen Maß an konfrontativer Energie und Schönheit dargestellt wird.

2. Preis
dotiert mit 1.000 Euro

Schorsch Kamerun, Mense Reents, Timo Schierhorn für Nützliche Katastrophen (Die Goldenen Zitronen)
Deutschland 2018, 3 Min. 45 Sek., Farbe

Begründung:
Was wir ebenfalls an Trying to Forget You schätzten, war die Tatsache, dass es sowohl instinktiv als auch humorvoll ist, beides Eigenschaften, die man im heutigen politischen Klima braucht. Zudem sind es Eigenschaften, die auch unser für den zweiten Preis ausgewähltes Video hat – ein Video, das uns durch die Dringlichkeit ansprach, mit der es institutionelle und politische Macht hinterfragt, geschildert in einem visuellen Narrativ, das ebenso kraftvoll wie spielerisch ist.

MuVi Online-Publikumspreis
ermittelt durch Abstimmung im Internet und dotiert mit 500 Euro, gestiftet von kultur.west

Céline Keller für Blitze (Donna Regina)
Deutschland 2019, 2 Min. 57 Sek., Farbe und s/w