Im Finalkonzert des Deutschen Dirigentenpreises heute am 18. Oktober 2019 in der Kölner Philharmonie ist die Entscheidung gefallen: Julio García Vico (*1992, Spanien) erhält den Deutschen Dirigentenpreis 2019.

Der Preis ist mit 15.000 € dotiert und wurde von der Stadt Köln (10.000 €) und den privaten Kölner Stiftern Sybil und Kaspar Kraemer, Kit und Dr. Klaus Piehler gestiftet. Unter den 12 Kandidatinnen/en aus aller Welt hatten sich außerdem Gábor Hontvári (*1993, Ungarn) und Chloé van Soeterstède (*1988, Frankreich) für das Finale durchgesetzt. 

Gábor Hontvári erhielt den 2. Preis, der mit 10.000 € dotiert ist und von der Ernsting Stiftung Alter Hof Herding gestiftet wurde. Den mit 5.000 € dotierten 3. Preis erhielt Chloé van Soeterstède, gestiftet vom Internationalen Kurt Masur Institut.

Der Bärenreiter-Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks des 20./21. Jahrhunderts, dotiert mit 500 €, wurde Chloé van Soeterstède zugesprochen. Sie überzeugte in der 2. Runde am Pult des WDR Sinfonieorchesters mit Anton von Weberns Sechs Stücken für Orchester op. 6 sowie mit Rebecca Saunders‘ traces.

Den Publikumspreis in Höhe von 2.500 € stiftete die Oscar und Vera Ritter-Stiftung; er ging an den 1. Preisträger Julio García Vico. Außerdem lobten die Opernfreunde Bonn einen Preis in Form eines Gagenzuschusses in Höhe von 1.000 € für ein Engagement an der Oper Bonn aus, der ebenfalls an den 1. Preisträger ging.

Zu den Orchestern und Opernhäusern, die bereits Engagements eines/r Preisträger/in zugesagt haben, gehören das Beethoven Orchester Bonn, das Gürzenich-Orchester Köln, die Hofer Symphoniker, die Münchner Symphoniker, die Nürnberger Symphoniker, die Oper Köln, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und das WDR Sinfonieorchester.

Der Deutsche Dirigentenpreis (DDP) ist ein vom Deutschen Musikrat in Partnerschaft mit der Kölner Philharmonie, der Oper Köln, dem Gürzenich-Orchester Köln und dem WDR Sinfonieorchester ausgetragener internationaler Wettbewerb für junge Dirigentinnen/en. Vom 11. bis 18. Oktober 2019 wurde er zum zweiten Mal  in Köln ausgetragen. Die renommierte Auszeichnung geht zurück auf den Preis des Dirigentenforums, der im Jahr 1995 erstmalig an einen herausragenden Stipendiaten des Förderprogramms verliehen wurde. 2017 wurde der Wettbewerb erstmals international unter großer medialer Aufmerksamkeit ausgetragen. Auch 2019 wurde der Deutsche Dirigentenpreis medial durch den Westdeutschen Rundfunk – WDR 3 als Kulturpartner begleitet. Das Konzert wurde live auf WDR 3 übertragen.

In seinen Anforderungen ist der Deutsche Dirigentenpreis einzigartig, denn er berücksichtigt gleichermaßen die Gattungen Oper und Konzert im Repertoire und fordert so das genreübergreifende Können der Kandidaten. Mit insgesamt 34.000 Euro Preisgeld und umfangreichen weiteren Fördermaßnahmen gilt er als eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Dirigenten in Europa.   

In diesem Jahr gehörten der Jury an: Lothar Zagrosek (Jury-Vorsitzender), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Gülke (Ehrenvorsitzender), Prof. Lioba Braun, Siegwald Bütow, Louwrens Langevoort, Dr. Birgit Meyer und Prof. Dr. Stephan Mösch. Eine weitere Stimme stellten gemeinsam das Gürzenich-Orchester Köln, das Ensemble und das Internationale Opernstudio der Oper Köln sowie das WDR Sinfonieorchester, mit denen die jungen Dirigenten/innen während des Wettbewerbs probten und auch im Finalkonzert auftraten. 

Das Programm des Finalkonzerts gestaltete sich wie folgt:

WDR Sinfonieorchester
Richard Strauss: Don Juan op. 20 (Julio García Vico)
Johannes Brahms: Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81 (Gábor Hontvári)
Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzertouvertüre "Die Hebriden” op. 26 (Chloé van Soeterstède)

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Gürzenich-Orchester Köln / Ensemble und Internationales Opernstudio der Oper Köln
Giuseppe Verdi: Rigoletto, 3. Akt, Nr. 18, Quartett "Bella figlia dell'amore“ (Gábor Hontvári)
Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail, Quartett "Ach Belmonte! Ach, mein Leben!“ (Chloé van Soeterstède)
Wolfgang Amadeus Mozart: Così fan tutte, Sextett "Alla bella Despinetta“ (Julio García Vico)

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Preisverleihung
Zugabe: Carl Maria von Weber: Freischütz-Ouvertüre (Julio García Vico)

Weitere Informationen auch unter www.dirigentenforum.de/ddp

Dirigentenforum des Deutschen Musikrates

Das Dirigentenforum ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland. In den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren werden durch Meisterkurse junge Talente gefördert und die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit renommierten Dirigentenpersönlichkeiten ermöglicht. Die Stipendiaten des Dirigentenforums durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit professionellen Orchestern und Chören. Die Vermittlung von Assistenzen, Förderkonzerten, Preisen und Stipendien ist weiterer Bestandteil der Förderung. Das Dirigentenforum richtet neben dem Deutschen Dirigentenpreis in Köln auch den Deutschen Chordirigentenpreis in Berlin aus.
www.dirigentenforum.de 

Deutscher Musikrat

Der Deutsche Musikrat (DMR) ist der Dachverband des Musiklebens in Deutschland und Träger zahlreicher Förderprojekte. Die Organisation fügt sich zusammen aus dem Deutscher Musikrat e.V. sowie der Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH und vertritt die Interessen von rund 14 Millionen Musizierenden. Das Generalsekretariat des Vereins in Berlin steht für das musikpolitische Wirken des Verbands mit seinen rund 100 Mitgliedorganisationen und 16 Landesmusikräten. Die Projektgesellschaft in Bonn organisiert die zwölf langfristig angelegten Projekte: Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler, Bundesjazzorchester, Bundesjugendorchester, Deutscher Chorwettbewerb, Deutscher Musikwettbewerb, Deutscher Orchesterwettbewerb, Deutsches Musikinformationszentrum (MIZ), Dirigentenforum, Förderprojekte Zeitgenössische Musik, Jugend jazzt, Jugend musiziert und PopCamp. Der DMR wurde 1953 gegründet, hat sich als Mitglied der UNESCO in seinem Handeln der Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen verpflichtet und steht unter der Schirmherrschaft  von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

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