In der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz wurde heute der diesjährige Hans Gál-Preis der Akademie und der Villa Musica verliehen. Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck: „Der Hans Gál-Preis ist gedacht für exzellente junge Ensembles, denen eine erfolgsversprechende Zukunft bevorsteht. Ein solches sind auch die diesjährigen Preisträgerinnen – das Trio Sōra, zählen sie doch zu den vielversprechenden Nachwuchsensembles im Bereich Kammermusik.

Clémence de Forceville (Violine), Angèle Legasa (Viloncello) und Pauline Chenais (Klavier) überzeugen durch ihre Interpretationen, die gleichsam subtil wie erfinderisch sind und die durch die verschiedenen Kulturen der drei Frauen geprägt sind.

„Dass der Hans-Gál-Preis an ein Trio aus drei jungen Frauen geht, die sich auch der Musik von Komponistinnen verschrieben haben, finde ich bemerkenswert“, betonte Kulturstaatsekretär Hardeck. „Dass sie aus Frankreich kommen, unserem Nachbarland, mit dem uns in Rheinland-Pfalz so Vieles verbindet, was uns einst trennte – all dies kommt heute Abend zusammen.“

Mit der Verleihung erinnert man an den größten jüdischen Komponisten, der jemals in Mainz gewirkt hat. Für vier prägende Jahre – von 1929 bis 1933 – war Hans Gál Direktor des Mainzer Konservatoriums, das damals noch Musikhochschule hieß. Der Komponist, Musikwissenschaftler und -pädagoge Gál musste aufgrund seiner ungarisch-jüdischen Abstammung nach der Machübernahme der Nationalsozialisten 1933 Stadt und Land verlassen.

Der Hans Gál-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert – das Preisgeld wird vom Ehepaar Susanne und Andreas Barner gestiftet. Der Jury gehören die Akademiemitglieder Professorin Claudia Eder und Professor Dr. Peter Gülke sowie der Künstlerische Direktor der Villa Musica, Professor Alexander Hülshoff, an.

Absätze