Von 10. bis 12. November 2019 hat das Kuratorium des Musikfonds wieder in Berlin getagt, um über 201 eingereichte Anträge zu beraten.

Das Gesamtantragsvolumen dieser dritten Förderrunde 2019 lag bei rund 3,7 Millionen Euro. Schwere Entscheidungen für das Kuratorium des Musikfonds, das mit den begrenzten Fördermitteln lediglich 38 Projekte fördern konnte, mit einem Gesamtfördervolumen in Höhe von knapp 590.000 Euro. 

Besonders in den kreativen Zentren der Metropolregionen konnten viele wegweisende Projekte nicht unterstützt werden. Dafür lag einer der Schwerpunkte erneut in der Förderung von Musikprojekten im ländlichen Raum: 

  • Das Festival (((potentiale))) in der Künstlerstadt Kalbe (Milde) wird in seiner nunmehr 3. Edition im Juni 2020 einmal mehr avantgardistische Akzente im weiten Feld der improvisierten Musik setzen. 
  • Die Konzertreihe ZuHören in Winsen, zum 3. Male vom Musikfonds gefördert und vom Ensemble L’ART POUR L’ART zwischen März und November 2020 veranstaltet, geht innovative Wege in der Vermittlung zeitgenössischer klassischer Musik. 
  • Concepts of Doing, ein genre-übergreifendes Festival zwischen improvisierter und komponierter Musik, findet zum ersten Mal im Sommer 2020 im baden-württembergischen Herrischried statt. 
  • Die jazzwerkstatt Brandenburg präsentiert ab März 2020 in einer Konzertreihe im Cottbusser Gladhouse Größen der internationalen Jazzszene wie Mary Halvorson, Rudi Mahall und Ingrid Laubrock.

"Es ist schon eine ziemliche Strapaze für das dem Neuen, dem Experiment und der Innovation zugewandte Kuratorium, fast neun von zehn Anträgen negativ bescheiden zu müssen", so der Kuratoriumsvorsitzende Ralf Weigand. "Wir begegnen so vielen großartigen Musikprojekten aus allen Genres, von Neuer Musik über Musiktheater, von experimentellem Jazz, Rock und Pop bis zu Neoklassik, von Klangkunst über Elektroakustische Musik bis zu interdisziplinären Kunstformen – und nur so wenigen können wir zur verdienten Realisation verhelfen."  

Dies sei ein "unhaltbarer Zustand", man bitte die Politik weiterhin ausdrücklich und mit großer Sorge um eine angemessene Erhöhung der Fördermittel. Aus dieser Saat in freier Szene und Subkultur erwachse schließlich "die für unser traditionsreiches Musikland nötige Relevanz für aktuelle Musik auch im zukünftigen, internationalen Kontext."