Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt will digitaler werden. Das Land Hessen unterstützt sie dabei: Bis 2020 fördert es vier Projekte mit insgesamt 810.000 Euro. Unter anderem will die Hochschule einen digitalen Klassenraum einrichten, ihr Tonstudio zu einem Audio- und Videostudio ausbauen und die künstlerische Forschung stärken. Auch die weitere Digitalisierung der Verwaltung ist geplant.

Flaggschiff der Kunsthochschulen

"Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ist ein Flaggschiff unserer Kunsthochschulen und leistet wichtige Beiträge zum Fortschritt der Künste. Mit unserer Unterstützung kann sie nun Projekte umsetzen, die sowohl die Lehre als auch das Studium weiter verbessern. Die Vorhaben sind wichtige Bausteine auf dem Weg zu einer digitalen Kunsthochschule“, sagte Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein.

Digitales Lernen und Lehren unterstützen

Drei der vier Projekte finanziert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst aus seinem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget. Das Projekt "Digital Classroom“ fördert es mit 240.000 Euro. Mit dem Geld will die Hochschule das digitale Lehren und Lernen unterstützen und eine E-Learning-Plattform einrichten, mit der die Studierenden auf Unterrichtsmaterialien in Text-, Audio- und Video-Formaten zugreifen können. Zur wissenschaftlichen Begleitung wird eine Stelle geschaffen, die erforscht, wie die Besonderheiten einer Kunsthochschule mit ihren individuellen Unterrichtsformen, etwa Einzelunterricht, in der Digitalisierung von Lehre und Studium berücksichtigt werden können.

Selbstfahrer-Studios und Broadcasting

Für den Ausbau des Tonstudios zu einem professionellen Audio- und Videostudio gibt das Land Hessen 200.000 Euro. Unter anderem sind so genannte Selbstfahrer-Studios geplant, also multimediale Arbeitsplätze, bei denen der Bediener oder die Bedienerin selbst die Technik und das Einspielen sämtlicher Programminhalte übernimmt. Auch für Social-Media-Beiträge und Broadcasting will die Hochschule das Studio nutzen. 

Verbesserung der Hochschul-Verwaltung

Mit insgesamt 100.000 Euro unterstützt das Land Hessen zudem in diesem und im nächsten Jahr die künstlerische Forschung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Zum Beispiel soll eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Max-Plack-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt ins Leben gerufen werden. Auch eine Gastprofessur, die Einrichtung einer Forschungsstelle zur Koordination künstlerischer, wissenschaftlicher und themenübergreifender Forschung sowie die Förderung von einzelnen künstlerischen Forschungsprojekten wird angestrebt.

Das vierte Projekt, "Digitale KUNSThochschule“, fördert das Land Hessen bis 2020 mit insgesamt 270.000 Euro. Digitale Tools wie ein Campus-Management-System sollen Strukturen und Abläufe in der Hochschulverwaltung verbessern. 

Individuelle Betreuung

"An den Kunsthochschulen wird großen Wert auf individuelle Betreuung und gemeinsames Erarbeiten einer Künstlerpersönlichkeit gelegt. Das geschah bisher größtenteils analog, im Präsenzunterricht und im Dialog von mündlicher Analyse und praktischem Tun. Digitale Medien mit ihren schnellen Aufzeichnungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten sowie ständigen Verfügbarkeit ihrer Inhalte bereichern die Lehre und bringen neue Unterrichtsformen hervor. Mit E-Learning und digitalen Lernplattformen können Studierende und Lehrende über die gemeinsame Zeit hinaus kommunizieren, die Arbeitsgrundlage vor- und nachbereiten und ihre direkten Begegnungen noch effektiver nutzen. Diese Entwicklung ist uns ein wichtiges Anliegen, das wir gern unterstützen“, so Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein abschließend.