Baden-Württemberg gilt zu Recht als "Musikland“ innerhalb der deutschen Kulturlandschaft. Ein so reiches und vielfältiges Musikleben in Spitze und Breite – sowohl in der professionellen Musik als auch im Amateurbereich – ist in anderen Regionen Deutschlands kaum zu finden. Reichtum bedeutet aber auch Verantwortung und Verpflichtung.

Prof. Dr. Hermann Wilske, Präsident des Landesmusikrats Baden-Württemberg, hält nach einjährigem Lockdown fest: "Das Musikland Baden-Württemberg ist in seinen Grundfesten bedroht. Jede weitere Fortschreibung des strikten Lockdowns befördert zugleich irreversible Beschädigungen in vielen Bereichen des Musiklebens. Umso mehr benötigen wir einen verantwortungsvollen Umgang mit Lockerungen und Öffnungen, benötigen wir Motivation und Perspektive für alle am Musikleben Beteiligten.“ Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen sich mehr und mehr abzeichnet, dass es langfristig eher um den Umgang mit der Pandemie geht als darum, ausschließlich Inzidenzzahlen Rechnung tragen zu wollen.

In einem jüngst formulierten Appell an die Landesregierung fordern über 46 Musikverbände des Landes verantwortungsbewusste, kurzfristige Öffnungsstrategien für das Musikland Baden-Württemberg. Dazu gehören

  • die Öffnungen für den schulischen und außerschulischen Musikunterricht,
  • die Kopplung von Musikveranstaltungen, Proben und Aufführungsmöglichkeiten an die Öffnungen im Einzelhandel und der Gastronomie,
  • finanzielle Unterstützung bei der Finanzierung der Schnelltests vor Proben und Aufführungen,
  • die Gleichbehandlung der Musikverbände mit dem Solidarpakt Sport IV, in dem erhebliche Aufstockungen der Fördervolumen angekündigt wurden.
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