Kein freier Theater-Eintritt aber Finanzhilfen vom Bund gewünscht das sind erste Ergebnisse der großangelegten Bühnen-Umfrage von MDR KULTUR. Befragt wurden 32 Intendantinnen und Intendanten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu Stand und Perspektiven ihrer Häuser. Die ganze Bilanz gibt es bei MDR KULTUR vom 19. bis 25. August in Radio, TV und Web.

Mitteldeutschlands Theater lehnen einen generell freien Eintritt ab. "Was nichts kostet, sei nichts wert", lautet das vielfach geäußerte Argument. Einigkeit herrscht bei der Mehrheit der Intendantinnen und Intendanten auch beim Thema Finanzhilfen durch den Bund. Lutz Hillman, Intendant am Deutsch-Sorbischen-Volkstheater, argumentiert stellvertretend: "Ja, der Bund sollte in die Theaterfinanzierung einbezogen werden, damit wir von möglichen politischen Konstellationen, die auf Landesebene in Kultur eingreifen wollen, unabhängiger werden."

Alle Ergebnisse der großangelegten Umfrage zum Start der neuen Theater-Saison 2019/20 gibt MDR KULTUR ab kommenden Montag, 19. August, bekannt. Unter mdr-kultur.de können dann zahlreiche Interviews mit den Intendantinnen und Intendanten abgerufen werden. Mit dabei unter anderem: Karen Stone vom Theater Magdeburg, Kathrin Kondaurow von der Staatsoperette Dresden, Kay Kuntze vom Theater Altenburg-Gera und Jürgen Zielinski vom Theater der Jungen Welt. Zudem begleitet MDR KULTUR bis zum 25. August die ganze Woche die Erhebung mit zahlreichen Sendungen und Beiträgen in Fernsehen, Radio und Web. Am 21. August gibt es beispielsweise um 18.05 Uhr ein "MDR KULTUR-Spezial" auf der Antenne. Unter anderem geht es darin um Werktreue und Regietheater und was die Theaterfreunde davon halten. Zudem kommt der Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins, Marc Grandmontagne, zu Wort. Am Donnerstag, 22. August, gibt es um 16.10 Uhr im Radio das Hörerforum "Gehen Sie ins Theater und wenn ja, warum?". Im MDR-Fernsehen bekommen Mitteldeutschlands Theater am 21. August, ab 22.05 Uhr" bei "artour" ihre Bühne. Unter anderem mit einem ausführlichem Beitrag über das Theater Bautzen.

Mit der aktuellen Theater-Umfrage wollte MDR KULTUR wissen, was die Bühnen in Mitteldeutschland bewegt, was künstlerisch im Zentrum steht, wie sie Bildungserlebnisse schaffen aber auch wie sie beispielsweise mit ihren Sommertheatern Freude bereiten. Hintergrund der Befragung der Theater-Intendantinnen und Intendanten sind aber auch Versuche, das Theater im Sinne einer "Identitätsbildung" instrumentalisieren zu wollen. In einem 16 Punkte umfassenden Fragenkatalog wollte MDR KULTUR daher auch wissen, wie sich das rauer gewordene gesellschaftliche Klima an den Theatern darstellt. Gibt es beispielsweise mehr Hassmails als noch vor der sogenannten Flüchtlingskrise 2015 oder braucht das Theater neue Produktionsformate, um diesem Klima zu begegnen? Das in diesem Zusammenhang die Utopiefähigkeit der Theater nicht verloren gegangen ist, zeigt die Antwort von Ansgar Haag, Intendant am Theater Meiningen: "In dem Kontakt zwischen den Kulturen kann sich für die Bürger in Deutschland eine neue Identität herausbilden, die auf Toleranz und Nächstenliebe basiert."

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