In diesem Jahr feiert der Bandwettbewerb "local heroes“ Niedersachsen ein kleines Jubiläum: Zum 15. Mal finden verteilt im ganzen Bundesland regionale Konzerte statt, bei denen sich Nachwuchsmusikerinnen und -musiker auf professionellen Bühnen präsentieren können. Wer Jury und Publikum bei den Vorrunden in seinem Landkreis begeistert hat, nimmt an den Semifinalen im MusikZentrum Hannover teil. Von dort kann der Weg ins Landesfinale oder sogar zum Bundesfinale von "local heroes“ führen. Bands, Duos sowie Solointerpretinnen und -interpreten jeder musikalischen Stilrichtung können sich über die Internetseite www.localheroes-nds.de anmelden. Der Begriff "Nachwuchs“ ist weit gefasst, denn seit diesem Jahr wurde das maximale Durchschnittsalter der Gruppen auf 30 Jahre erhöht.

Begonnen hatte "local heroes“ 1991 mit Vorausscheiden in Salzwedel, Platenlaase und Uelzen. Schnell kamen jährlich mehr Landkreise aus unterschiedlichen Bundesländern hinzu. Seit 2004 werden flächendeckend in ganz Niedersachsen Vorrunden ausgetragen und jeweils im Herbst beim Landesfinale die Träger des Titels "local heroes Niedersachsen“ gekürt. Vom hohen Norden bis zum Harz erstrecken sich somit auch die Heimatorte der bisherigen Landessieger: Limbotoric aus Göttingen (2004), Tiefenrausch aus Hannover (2005), Applegreen aus Braunschweig (2006), Odeville aus Stade (2007), High Pressure System aus  Hameln (2008), Frames aus Hannover (2009), Matthew Graye aus Hildesheim (2010), Luftpost aus Stade (2011), Flooot (ex What The Funk) aus Göttingen (2012), Enemy Jack aus Wolfsburg (2013), Phaenotypen aus Worpswede (2014), Kyles Tolone aus Göttingen (2015), Kyonic aus Braunschweig (2016) und Fréros aus Oldenburg (2017).

Bei dem nichtkommerziellen Wettbewerb geht es vor allem darum, dass junge Musikerinnen und Musiker erste Bühnenerfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen können. Spaß bei den gemeinsamen Konzerten wird großgeschrieben, doch "local heroes“ Niedersachsen unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch auf dem Weg ihrer künftigen musikalischen Karriere, zum Beispiel durch Coachings, Video- und Audiomitschnitte, Tourbusnutzung und Equipment-Gutscheine.

Regelmäßig schneiden die niedersächsischen Vertreter beim Bundesfinale gut ab – Enemy Jack, Phaenotypen, Kyles Tolone und Fréros gewannen sogar den Publikumspreis. Bislang hat jedoch nur eine Band den Jurypreis und somit den bundesweiten Titel "local heroes“ erringen können: Odeville – gegründet 2006 in Stade, "local heroes 2007“ und seitdem auf der Erfolgsspur.

Als sich Odeville entschieden, bei "local heroes“ mitzumachen, ahnten sie noch nicht, wohin das alles führen würde. "2007 war es etwas Großes für uns und es bleibt auch ein Teil der Geschichte oder besser gesagt der Erfahrungswerte. Wir haben uns für die Teilnahme entschieden, weil sie die Möglichkeit bot, auf einer großen Bühne zu spielen und im besten Fall auch in anderen Städten“, erinnert sich David Bergert, Gitarrist bei Odeville. "Für uns als junge Band war ‚local heroes‘ die erste Chance zu lernen, wie man zielgerichtet arbeitet. Eine Chance, um auch aus Stade herauszukommen und mehr zu sehen und zu machen, aber im Großen und Ganzen ohne jegliche Erwartung. Also war es für uns klar, alles dafür zu tun. Bis zur Erschöpfung proben, auf der Bühne alles geben, eine Show zu kreieren und an uns glauben. Dass es dann alles so kam, war für uns auch überraschend und neu.“ Der Culturkreis Hemmoor habe sie von Anfang an intensiv unterstützt und auch später begleitet. Die ersten Kontakte in der Musikbranche ermöglichten gut besuchte Konzerte und einen Auftritt beim Deichbrand Festival. Nach einer EP erschien 2009 das Debütalbum "I Am Tourist“. 2012 entschied sich die Band, die mittlerweile ihre Heimat in Hamburg gefunden hat, zu einem musikalischen Neuanfang: Statt auf Englisch wurde künftig auf Deutsch gesungen. Drei deutschsprachige Alben sind seitdem erschienen – und das nächste steht für 2018 in den Startlöchern. "Ohne ein lebendiges Netzwerk wird man ewig Musiker in irgendeinem Keller bleiben, der von der großen Bühne träumt. ‚local heroes‘ war der perfekte Einstieg, um sich ein Netzwerk aufzubauen“, meint David Bergert.

"local heroes“ Niedersachsen wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), der Deutschen Rockmusik Stiftung und PPC Music.

www.localheroes-nds.de
www.lagrock.de
www.facebook.com/LAGRockNds

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