Auf globaler Ebene stiegen die Lizenzeinnahmen für Urheber in den Bereichen Musik, Film und Fernsehen, bildender Kunst, Schauspiel und Literatur 2017 auf ein Rekordlevel von 9,6 Milliarden Euro. Das sind 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies geht aus dem im November veröffentlichten Global Collections Report der CISAC (International Confederation of Societies of Authors and Composers) hervor. 2017 überschritten die Tantiemen aus Online-Einnahmen erstmals die Marke von einer Milliarde Euro. Das entspricht einem Anstieg von 24 Prozent zum Vorjahr. Durch die steigende Beliebtheit von Streaming-Diensten haben sich Lizenzeinnahmen aus der Onlinenutzung urheberrechtlich geschützter Werke in den letzten fünf Jahren fast verdreifacht.

"Die Erträge der Verwertungsgesellschaften haben sich 2017 positiv entwickelt – in Deutschland, Europa und weltweit. Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis“, konstatiert GEMA-Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Heker. "Es darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einnahmen im Online-Bereich gegenüber anderen Ertragssparten wie TV und Radio oder dem Live-Bereich deutlich geringer ausfallen. Die GEMA wird sich weiter dafür einsetzen, die angemessene Beteiligung der Musikschaffenden an der Wertschöpfung im Internet sicherzustellen. Die als ‚Value Gap‘ bezeichnete Schieflage im Online-Bereich muss endlich beseitigt werden. Das EU-Parlament hat im September wegweisende Vorschläge zur Modernisierung des Urheberrechts verabschiedet. Jetzt sind die EU-Institutionen am Zug, eine rasche Einigung auf den Weg zu bringen, damit sich ein fairer Online-Markt für kreative Inhalte entwickeln kann.“

Die globalen Musiktantiemen verzeichneten einen Zuwachs von 6 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Die davon umfassten Lizenzeinnahmen aus der Online-Nutzung erreichten zum ersten Mal mehr als 1 Milliarde Euro.

Obwohl die Erträge im Digitalbereich insgesamt auf 1,27 Milliarden Euro angestiegen sind, bleiben sie weit unter den Lizenzeinnahmen aus Rundfunk, Live-Aufführungen und Hintergrundnutzung. Nur 13 Prozent der Urhebertantiemen stammen aus digitalen Quellen. Dieser im Vergleich zum Vorjahr nur um zwei Prozentpunkte gestiegene Anteil verdeutlicht das extreme Ungleichgewicht zwischen der Menge an Kreationen, die über digitale Kanäle verfügbar gemacht werden, und den Summen, die an die Urheber zurückfließen.

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