Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern blicken auf ein herausforderndes Jahr 2020 zurück. Dank des erreichten Spendenziels von 1 Million Euro für den privaten Rettungsschirm des Klassikfestivals kann das Team um Intendantin Ursula Haselböck einen positiven Schlusspunkt hinter das von Absagen geprägte Ausnahmejahr setzen. Während die beiden Neujahrskonzerte auf Schloss Ulrichshusen zu Jahresbeginn noch rund 870 Besucherinnen und Besucher begeisterten, musste das Klassikfestival im März den Festspielfrühling Rügen absagen. Im Mai folgte eine teilweise Absage des Festspielsommers bis Ende August. Mit den Reihen "30 – mal anders“ und "Septemberkonzerte – neu aufgelegt“ konnten während der Sommermonate 64 neue, pandemiegerecht konzipierte Veranstaltungen präsentiert werden. Gleichzeitig wurde im Rahmen des #netzspielsommers am 13. und 14. Juni ein Onlinestream mit digitalen Konzerten, Porträts und Videogrüßen auf den Internetseiten der Festspiele und des Norddeutschen Rundfunks gezeigt. Weitere Konzerte sollten im Rahmen des neu geschaffenen Festspielwinters nachgeholt werden, allerdings mussten auch diese Veranstaltungen pandemiebedingt abgesagt werden. Bei 66 tatsächlich durchgeführten Konzerten im Jahr 2020 verzeichnete das Klassikfestival aufgrund der pandemiebedingten Kapazitätsbeschränkungen insgesamt rund 6.500 Gäste. Im Jahr 2019 waren es noch etwa 94.000 Konzertgänger und -gängerinnen gewesen.

Intendantin Ursula Haselböck: "Im Vergleich mit dem Vorjahr wird einmal mehr deutlich, welch dramatische Einschnitte die Kulturszene 2020 hat hinnehmen müssen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie werden die Kulturszene und somit auch die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern weiterhin begleiten. Die eigentliche Bilanz für 2020 kann daher einzig eine ideelle sein: Nur mit der Solidarität und der Unterstützung aller werden wir diese Krise meistern und auch zukünftig umsetzen können, wofür die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern seit über 30 Jahren stehen: Musik und Kultur auf höchstem Niveau zu den Menschen im ganzen Land zu bringen.“

Danksagung für die ungebrochene Unterstützung

Nach der Absage des Festspielsommers hatten die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern einen Eine-Million-Euro-Rettungsschirm ausgerufen und um Spenden gebeten, um das in 2020 entstehende finanzielle Defizit ausgleichen zu können. Das Finanzziel von 1 Million Euro konnte dank der großen Spendenbereitschaft von Kartenkäuferinnen und -käufern, die auf eine Rückerstattung verzichteten und so allein über 370.000 Euro spendeten, sowie zahlreicher Unternehmen, Förderer und Sponsoren zum Jahresende erreicht werden. Noch im Dezember gaben Kulturministerin Bettina Martin und Finanzminister Reinhard Meyer bekannt, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2021 eine Corona-Hilfe von bis zu 1,5 Millionen Euro im MV-Schutzfonds für die Festspiele reserviert habe. Ein etwaiges weiteres finanzielles Defizit der gGmbH könnte so ausgeglichen werden.

Intendantin Ursula Haselböck: "Im Namen des gesamten Festspielteams bedanke ich mich von ganzem Herzen für die immense Unterstützung, die uns durch das Jahr 2020 getragen hat. Dank des anhaltenden Zuspruchs und der überwältigenden Spendenbereitschaft für unseren privaten Eine-Million-Euro-Rettungsschirm aus Spenden und Sponsorengeldern sowie der üblichen öffentlichen Förderung ist es uns aus eigener Kraft geglückt, dieses Krisenjahr zu überstehen. Dass wir mit der finanziellen Rückendeckung des Landes in das für die Kultur nach wie vor ungewisse neue Jahr gehen können, ist eine große Beruhigung.“

Ausblick auf das Festspieljahr 2021

Nachdem die Neujahrskonzerte abgesagt werden mussten, ist nach heutigem Stand noch offen, ob die übrigen Konzerte des Festspielwinters werden stattfinden können. Vom 19. bis 28. März 2021 wird das Armida Quartett die Künstlerische Leiter des Festspielfrühlings Rügen innehaben. Gemeinsam mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern wie Benjamin Appl, Etta Scollo oder Nils Landgren verspricht das von dem Berliner Streichquartett kuratierte Programm ein rauschendes Fest der Kammermusik an den schönsten Orten der Insel Rügen. Im Festspielsommer vom 12. Juni bis zum 18. September 2021 wird der gefeierte Bratscher Nils Mönkemeyer als Preisträger in Residence mit 25 Konzerten in Mecklenburg-Vorpommern gastieren, während sich das Bundesland in rund 120 weiteren Veranstaltungen wieder in einen Klangraum zum Entdecken und Verweilen verwandeln wird. Im am 1. Dezember 2021 beginnenden Festspielwinter werden die Preisträger des Danish String Quartet an drei Tagen ins adventliche Skandinavien entführen. Außerdem werden Iveta Apkalna, amarcord, german hornsound, Matthias Schorn, Clemens von Ramin u. a. dann zu den Festspielen zurückkehren. Der Vorverkauf für den Festspielsommer und den Festspielwinter läuft bereits seit Ende November. Als Reaktion auf die anhaltende Unsicherheit, ob und wie die Konzerte werden stattfinden können, räumt das Klassikfestival Kartenkäuferinnen und -käufern auf Wunsch für Kartenbuchungen einen Zahlungsaufschub bis Ende April ein. Dank der anhaltenden Treue ihrer Gäste verzeichnen die Festspiele bislang einen ebenso guten Vorverkauf wie im Vorjahr.

Unterstützer im Festspieljahr 2020

Partner der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ist die Sparkassen-Finanzgruppe Mecklenburg-Vorpommern. Hauptsponsoren und-förderer sind die BMW Group als Mobilitätspartner, die NORDMETALL-Stiftung, AIDA Cruises und die Radeberger Exportbierbrauerei. Ein wichtiger Förderer ist der Norddeutsche Rundfunk, der darüber hinaus neben der OSTSEE-ZEITUNG und dem Nordkurier als Medienpartner für das Klassikfestival fungiert. Öffentliche Geldgeber sind das Land Mecklenburg-Vorpommern sowie die Landkreise, Städte und Kommunen. Rund 200 weitere Sponsoren, Projektpartner, regionale und überregionale Konzertsponsoren unterstützen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist Schirmherrin. Außerdem wird das Festival von mehr als 2.000 Mitgliedern des Festspielfreunde-Fördervereins sowie ca. 300 Stiftern und Stifterinnen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung unterstützt.

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