Der Rat der Stadt Wuppertal hat am Montag (17. Dezember 2018) den Weg für die Planung und Errichtung des Pina Bausch Zentrums freigemacht. Bis zum Jahr 2026 soll am ehemaligen Schauspielhaus ein Gebäudekomplex mit rund 16.000 qm Bruttogeschossfläche entstehen, der dem weltberühmten Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und der Pina Bausch Foundation mit ihrem Archiv ein Zuhause gibt, wegweisenden Produktionen aus aller Welt Raum für Proben und Aufführungen bietet und die Stadtgesellschaft aktiv miteinbezieht.

Oberbürgermeister Andreas Mucke: "Mit seiner Entscheidung hat der Rat ein deutliches Bekenntnis abgegeben: zu einer großartigen Künstlerin, zur Entwicklung der Stadt Wuppertal, zur Stärkung der Region und zum Ausbau des Kulturstandortes Deutschland. Entstehen wird eine Einrichtung, mit der wir auf Augenhöhe mit großen Kulturstädten sein werden.“

Auch Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, freut sich über die Entscheidung des Stadtparlaments: "Pina Bauschs weltweit aufgeführtes Werk hat in Wuppertal seine künstlerische Heimat. Das Pina Bausch Zentrum ist der richtige Ort, um das herausragende Erbe der Choreografin zu bewahren und in die Zukunft zu tragen. Auch künftig soll der Name Pina Bausch mit der Stadt und Nordrhein-Westfalen verbunden bleiben. Deshalb beteiligt sich das Land sowohl an den Investitions- als auch an den Betriebskosten. Dass sich Stadt, Land und Bund gemeinsam engagieren, zeigt die große kulturpolitische Bedeutung des Zentrums.“

Die Investitionskosten betragen zum heutigen Stand 58,4 Millionen Euro; dazu kommen fünf Millionen Euro Einrichtungskosten. Von diesen Aufwendungen will der Bund die Hälfte tragen. Das Land hat 12,5 Millionen Euro zugesagt und bereits den Großteil verschiedener Gutachten zur Machbarkeit finanziert.

Für den Betrieb des Hauses werden (zusätzlich zur bisherigen Förderung für das Tanztheater und das Pina Bausch Archiv der Foundation) pro Jahr zehn Millionen Euro benötigt. Das Land will davon 3,4 Millionen Euro jährlich übernehmen und die Stadt den gleichen Betrag aufwenden. Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig: "Der künstlerische Nachlass von Pina Bausch ist aber in erster Linie nationales Kulturerbe. Die Stadt wird deshalb gemeinsam mit dem Land weiterhin dafür werben, dass auch der Bund sich an den Betriebskosten beteiligt, so wie er es bei anderen Einrichtungen vergleichbarer Bedeutung tut.“

Schon lange vor der Eröffnung des Hauses wird das Pina Bausch Zentrum inhaltliche Aktivitäten starten. Kulturdezernent Matthias Nocke: "Es ist wichtig, dass die Institution bereits jetzt mit einem Programm international sichtbar wird. So rühren wir die Trommel für das kulturelle Highlight, das in Wuppertal entsteht, und wecken die Neugier auf das, was dort künftig möglich sein wird.“ Der Bund hat zugesagt, bis zum Jahr 2024 die Hälfte der dafür erforderlichen Mittel von jährlich 630.000 Euro beizusteuern.

Die einzelnen Planungs- und Bauabschnitte für das Pina Bausch Zentrum sollen nach und nach von einer Ratskommission freigegeben werden. Wenn sich nach der Planungsphase die Annahmen bestätigen, dass alle Kosten gedeckt sind, kann mit dem Bau begonnen werden. Der nächste für die Öffentlichkeit sichtbare Schritt wird die Präsentation der Planungsergebnisse sein.

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