Neues Highlight für die Kulturlandschaft an der Weser: Der Bremer Verein realtime – Forum Neue Musik veranstaltet im Mai 2020 das erste Realtime Festival für zeitgenössische klassische Klangkunst in der Hansestadt. Vier Tage lang zelebrieren internationale Künstler unter dem Motto Begegnungen die Vielfalt Neuer Musik. Das Publikum erwartet ein spannendes Programm mit Konzerten, Performances, Lichtinstallationen, Tanz, Poetry, Videokunst und Elektro-Partys.

Mit realtime – internationales festival für neue musik füllen die Organisatoren – zu denen auch zahlreiche Vertreter der Bremer Kultur und Kooperationspartner aus dem diesmaligen Gastland Polen zählen – eine inhaltliche Lücke im Bremer Veranstaltungskalender: "Wir haben in Bremen eine starke Kunstszene, die sich der Neuen Musik widmet“, sagt Claudia Janet Birkholz, Vorsitzende des Vereins realtime und Initiatorin des Events. "Mit dem Festival wollen wir die herausragende Arbeit der Künstler und auch der jungen Talente sichtbar machen.“ Die renommierte Konzertpianistin ist seit 25 Jahren Dozentin an der Hochschule für Künste und dort auch für das Thema Neue Musik zuständig. "Ich merke, dass viele Studenten am Anfang keinen Bezug zu zeitgenössischer klassischer Musik haben – sich aber schnell dafür begeistern können, wenn sie sich näher damit beschäftigen.“ realtime – internationales festival für neue musik soll auch Nachwuchskünstlern eine Bühne bieten, vor allem aber das Publikum und die Stadt mit dem Genre vertrauter machen.

Um auf Neue Musik aufmerksam zu machen und auch all denen ein spannendes Erlebnis zu bescheren, für die diese Musik ungewohnt klingt, findet das Festival nicht im Rahmen von traditionellen Konzerten statt. Vielmehr werden durch Licht- und Videoarbeiten inspirierende fantasievolle Räume geschaffen, die musikalisch in verschiedenen Locations im Stadtgebiet bespielt werden. Auch ein Walking-Act durch die Bremer Innenstadt ist geplant sowie ein Workshop mit Konzert mit und für Menschen, die kein Instrument spielen. "So viel Neue Musik in so ungewöhnlichen und spannenden Konstellationen und für ein breites Publikum gab es in dieser konzentrierten Form noch nie in Bremen“, betont Claudia Janet Birkholz. "Das Event hat Potenzial, Bremen zu einer Schnittstelle für die internationale Szene der Gegenwartsmusik zu machen“, sagt sie.

Die Wahl für Bremen als Standort für das Festival haben die Veranstalter bewusst getroffen: "Bremen hat eine sehr vielfältige und fruchtbare Musikszene“, sagt Claudia Janet Birkholz. "Gleichzeitig ist unsere Hansestadt bei internationalen Künstlern bekannt und beliebt.“ Andere Festivals wie etwa das Musikfest Bremen, die Jazzahead oder die deutsche Kammerphilharmonie Bremen haben für einen guten Ruf unter Musikern gesorgt. "Wir wünschen uns, dass wir mit dem realtime Festival eine weitere Facette zu diesem Profil beisteuern können.“

Bereits jetzt hat sich eine Vielzahl europäischer Künstler für die Festtage angemeldet – allen vorweg aus Polen, dem Gastland der ersten Ausgabe des Festivals. "In Polen ist Neue Musik wesentlich populärer, als in Deutschland. Viele renommierte Künstler haben dort ihre Wurzeln.“ Das traditionsreiche Festival Warschauer Herbst ist zusammen mit dem Verband polnischer Komponisten Kooperationspartner für das realtime – internationales festival für neue musik verantwortlich. "Wir pflegen eine sehr gute Beziehung zu unseren Partnern und freuen uns darauf, viele herausragende Künstler aus dem Nachbarland bei uns begrüßen zu dürfen“, so Birkholz.

International für Aufsehen sorgen dürfte auch der Wettbewerb, den der Verein realtime – Forum Neue Musik ausgeschrieben hat: Künstler können ihr Musikvideo zu einem Stück der zeitgenössischen klassischen Musik einreichen – und sichern sich damit die Chance auf 30.000 Euro. "Das ist einer der höchstdotierten Klassikmusikpreise in Deutschland“, sagt Claudia Janet Birkholz. Wer ihn bekommt, bestimmt eine Fachjury nach Sichtung der Beiträge. Teilnehmern unter 25 Jahren winkt ein Nachwuchspreis. Das Publikum kann am Ende der Ausstellung seinen Lieblingsclip wählen.