Kulturministerin Barbara Klepsch hat am 4. Juni 2021 beim Besuch des Orgelbaus Jehmlich in Dresden auf die besonders vielfältige Orgellandschaft in Sachsen und deren Bedeutung für die sächsische Kulturlandschaft hingewiesen. Anlass für den Besuch ist das Jahr der Orgel 2021, welches dieses Instrument in den Fokus rücken möchte.

»Der Orgelbau ist eine jahrhundertealte Handwerkskunst und kann in Sachsen auf eine lebendige Tradition zurückblicken. Nur durch die Orgelbauer konnte ein wichtiger Teil der sächsischen Kulturlandschaft entstehen. Die Präzision im Orgelbau ist gleichzeitig als Blaupause für Hochtechnologie, Innovationskraft und Industriekultur in Sachsen zu sehen«, betont Kulturministerin Barbara Klepsch.

Auch über die berühmten Silbermann-Orgeln hinaus weist der Freistaat eine besonders vielfältige Orgellandschaft auf. In Sachsen gib es ca. etwa 2.500 Orgeln, davon sind mehr als 130 historische Instrumente vom 17. bis 19. Jahrhundert vollständig oder größtenteils erhalten. Dank dieses reichen Bestandes konnte die Orgelmusik wiederum zum weltweiten immateriellen Kulturerbe heranwachsen. Der Orgelbau und die Orgelmusik wurden 2017 in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Bislang sind nur vier Einträge mit Beteiligung von Deutschland in dieser UNESCO-Liste zu finden.

Das Jahr der Orgel wird vornehmlich durch den Sächsischen Musikrat (SMR) und der Arbeitsstelle Kirchenmusik der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche (EVLKS) Sachsen begleitet.

Darüber hinaus können in diesem Jahr Veranstaltungen rund um das Thema Orgel wie z.B. Veranstaltungen, Führungen, Workshops, Filme mit 250 Euro pauschal durch den SMR gefördert werden. Die Gesamtkosten dafür werden vom Kulturministerium und der EVKLS getragen. Eine Antragsstellung ist aktuell noch möglich. Weitere Informationen dazu finden sich unter: Sächsischer Musikrat e.V.: 2021: Die Orgel (saechsischer-musikrat.de)

Am 12. September 2021, dem Tag des offenen Denkmals, soll zusätzlich zum Themenjahr der 11. Deutscher Orgeltag stattfinden.

Der Orgelbaubetrieb Jehmlich wurde im Jahr 1808 gegründet und wird mittlerweile in 5. und 6. Familiengeneration geführt. Damit ist der Betrieb weltweilt der älteste existierende Orgelbaubetrieb der seit der Gründung in Familienhand ist. Aktuell gibt es 15 Mitarbeiter und 2 Lehrlinge. Die Handschrift der Werkstatt ist gekennzeichnet durch wesentliche technische und klangliche Bezüge zur barocken, sächsischen Silbermann-Schule. Darauf aufbauend wurden klangliche Elemente des romantischen Orgelbaus bis hin zur Gegenwart harmonisch eingefügt. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite: www.jehmlich-orgelbau.de