Die Jury unter Leitung des Intendanten der Kölner Philharmonie, Louwrens Langevoort, hat aus 29 Bewerbungen fünf Ensembles für die Shortlist des Preises Innovation 2021 ausgewählt.

„Die Corona-Pandemie bedeutet für die Musikkultur eine Zeit besonderer Herausforderungen und Einschränkungen. Auf der Shortlist stellen wir Klangkörper vor, die auf diese Situation innovativ und kreativ reagiert oder in anderen Bereichen neue Ansätze erprobt und umgesetzt haben. Wir sind fest davon überzeugt, dass diese beispielhaften Projekte überregionale Wahrnehmung und Würdigung verdient haben“, so Langevoort.

Der seit 2017 vergebene Preis ist mit 25.000 € dotiert. Der Preisträger wird am 2. Dezember 2021 bekannt gegeben.

Mit dem Projekt „Despite it all!“ entwickelten die Balthasar-Neumann-Ensembles gemeinsam mit der Berliner Charité ein innovatives Hygienekonzept, das unter Berücksichtigung aller Sicherheitsaspekte das Spielen und Singen ohne Abstand auch während des Lockdowns ermöglichte. So konnten in der Saison 2020/2021 mehr als 16 Projekte mit Musiker:innen aus ganz Europa durchgeführt werden.

Das „Tiny Music House“ der Dortmunder Philharmoniker ist eine deutschlandweit einzigartige mobile Konzert- und Workshop-Bühne, die durch regelmäßige Standortwechsel Musikvermittlung auf Schulhöfen, in sozialen Einrichtungen und im öffentlichen Raum ermöglicht. Ausdrückliches Ziel ist die Ansprache der Stadtgesellschaft in ihrer gesamten Breite und Diversität.

Bei den Hochhausdach-Konzerten „Himmel über Prohlis“ und „Himmel über Hamburg“ der Dresdner Sinfoniker konnte ein breites Publikum Musik als selbstverständlichen Teil des Lebens in der Stadt erfahren. Einführungsmatineen mit Begegnungen und Gesprächen in den Wohnsiedlungen ergänzten die musikalische Aufführung.

Die Pandemie hat der Rundfunkchor Berlin als Chance für die Entwicklung neuer Formate begriffen. Mit dem Projekt »Klangspaziergang mit dem Rundfunkchor Berlin“, dem Format „Auf ein Lied“ oder den populären „Mitsingkonzerten Online“ konnte das Ensemble trotz der besonderen Herausforderungen für Chöre in der Pandemie sein Publikum weiter erreichen.

Mit dem Musikvermittlungsprojekt „Sinfonie und Tastenzauber“ entwickelte die Württembergischen Philharmonie Reutlingen ein Konzertformat für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche, das es ihnen ermöglicht, so gut wie möglich in die Welt der Musik einzutauchen und vom Konzertbesuch zu profitieren. Das Projekt entstand im Rahmen von BTHVN 2020.

Mit dem „Preis Innovation“ will die Deutsche Orchester-Stiftung neue Ansätze würdigen und ihnen öffentliche Wertschätzung verschaffen, sei es bei Konzertformaten und Programmen, bei der Ansprache neuer Zielgruppen, im Bereich der Musikvermittlung oder des Ensemblemanagements.