Am 25. Januar dreht sich alles um die Zukunft der Oper: Digitale Technologien umgeben uns tagtäglich. Sie eröffnen auch in der der Oper unzählige Möglichkeiten, dem Publikum ungewöhnliche Erlebnisse zu ermöglichen und diese Kunstform auf neue Weise näher zu bringen. Dadurch werden auch Menschen begeistert, die womöglich noch nie in einer Opernaufführung waren. Um einen Einblick in die Entwicklungen von Digitalität und Medien im Musiktheater zu gewinnen und der Frage nachzugehen, wie Oper im Jahr 2070 aussehen könnte, lädt das STAATSTHEATER zusammen mit dem Karlsruher ZKM Medienkünstler und Theatermacher zum SYMPOSIUM der Reihe OPER- UND MEDIENKUNST ein. Einen Tag lang diskutieren internationale Künstler*innen und Theaterschaffende im Medientheater des ZKM über die Verbindung von Oper und Medienkunst, über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung für die Künste und eigenen Arbeitsweisen. Nach der Eröffnung durch einen Beitrag des renommierten Regisseurs und Intendanten Kay Voges werden in drei Panels Theorien und Praxisbeispiele aus unterschiedlichen nationalen und internationalen Perspektiven präsentiert und zukünftige Projekte vorgestellt.

Das SYMPOSIUM mündet in der Premiere der Oper Turandot. Das STAATSTHEATER KARLSRUHE bringt das Stück um Verführung und Macht zusammen mit vier internationalen Institutionen auf die Bühne. Das Konzept erarbeitet und realisiert der Mailänder Opern und Schauspielregisseur Fabio Cherstich gemeinsam mit der vierköpfigen Moskauer Künstlergruppe AES+F, die mit Turandot ihre erste Oper ausstattet. Das Kollektiv gehört zu den wichtigsten Stimmen der internationalen Gegenwartskunst. Die herausfordernde Perfektion seiner Videoarbeiten erregt auf Biennalen rund um den Globus Staunen und Debatten. Turandot stellt einen weiteren Beitrag in unserer Reihe OPER UND MEDIENKUNST dar und ist eine internationale Kooperation mit den Opernhäusern in Palermo und Bologna: Zwei Machtmenschen liefern sich einen Geschlechterkampf von welthistorischem Format. Die kleinen Leute werden zwischen den Giganten zermahlen. Erinnerte sich der Frauenheld Puccini an Affären aus seinem Privatleben, als er seine letzte, härteste und modernste Oper aus einer heiteren Commedia dell’arte entwickelte? Seine Frau hatte 15 Jahre früher sein platonisch geliebtes Dienstmädchen in den Selbstmord getrieben. Schreckte der Komponist deswegen vor dem finalen Liebesduett der Monster Turandot und Kalaf zurück?

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