13 Bühnen, 116 Inszenierungen und gut 1.000 Aufführungen. Aber: Wer in NRW in die Oper geht, sieht und hört fast immer das gleiche: Die Zauberflöte und La Traviata sind die Dauerbrenner. Wer neben Verdi und Mozart etwas Frischeres sucht, hat es schwer: Gerade einmal 9 Prozent der aufgeführten Opern stammen von Komponisten, die noch leben. Das ist eines der Ergebnisse einer WDR-Datenjournalismus-Recherche, bei der in den vergangenen Wochen die Programme aller kommunalen Bühnen in Nordrhein-Westfalen ausgewertet wurden.

Dass mehr Traditionspflege betrieben als Innovation gewagt wird, das belegt auch eine andere Zahl: In der gesamten vergangenen Spielzeit wurde genau eine Oper gespielt, die eine Frau komponiert hat: Die Kinderoper "Kleines Stück Himmel" der spanischen Komponistin Nuria Nunez Hierro. Konfrontiert mit den Ergebnissen des WDR hat sich der Wuppertaler Intendant Berthold Schneider nun für eine Frauenquote an der Oper ausgesprochen. "Natürlich müssen wir proaktiv werden“, sagte er bei WDR 3. Es gebe von Männern dominierte gewachsenen Strukturen. Dort dazwischenzukommen sei für Komponistinnen "sehr sehr schwer“. Bei der wenigen Anzahl der Kompositionsaufträge, die die Häuser vergeben, wäre Schneiders Vorschlag, jeden zweiten an eine Frau zu vergeben.

Die ausführlichen Ergebnisse der WDR-Recherche sind unter https://data.wdr.de/oper-in-nrw/ verfügbar.

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