Die Chili Kunst Kultur Kneipe aus Dillingen erhält auf Vorschlag der Landtagsabgeordneten Eva Lettenbauer den vom Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy) seit 1991 verliehenen Bayerischen Popkulturpreis in der Kategorie Inklusion, in der seit über 20 Jahren das Zusammenkommen von Menschen mit und ohne Behinderung durch Live-Musik gelebt wird. In der Kategorie Nachhaltigkeit geht der Preis an Radio BUH aus Grassau im Chiemgau. Der Preis für das Festival des Jahres geht an das Techno-Festival Klangtherapie aus Plankenfels und zum Club des Jahres wurde der Hirsch aus Nürnberg gekürt. Alle Preise sind mit jeweils 2.000 € dotiert. Drei Viertel der Dotierungen kommen aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und die Club-Dotierung von der München Ticket GmbH. Die Preisverleihung wird am 30. November 2021 um 15:30 Uhr im Feierwerk München durch Staatsminister Bernd Sibler erfolgen.

In ihrem Vorschlag betont die Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer, dass die Chili Kunst Kultur Kneipe den Preis in der Kategorie Inklusion verdient, da die Kneipe seit über 20 Jahren mit Live- Musik, Kabarett und Kleinkunst ein Ort für behinderte und nicht-behinderte Menschen in Dillingen schafft. „Damit fördert die Arbeit im Kulturprojekt Chili den Leitgedanken von Regens-Wagner, Menschen mit Behinderung auf Ihrem Weg zur Selbstkompetenz (Empowerment) zu unterstützen.“

In der Kategorie Nachhaltigkeit erhält Radio BUH gGmbH von Evi und Stefan Dettl aus Grassau im Chiemgau den Bayerischen Popkulturpreis. Sie gründeten den Radiosender, „um mehr Vielfalt ins Radio zu bringen und der heimischen Musikszene eine Plattform zu bieten“, so Claudia Appel (Beastie Butterfly) in ihrer Begründung. Der Bezirkstagspräsident Josef Mederer schlug ebenfalls Radio BUH vor und hob außerdem ihr Engagement neben der Radio-Arbeit hervor: „Sie coachen junge Musikerinnen und Musiker u.a. darin, wie sie sich musikalisch weiterentwickeln können und wie sie sich als Band so aufstellen können, dass ihr Wirken nachhaltig ist.“

Auf Vorschlag der Landtagsabgeordneten Dr. Sabine Weigand erhält das Techno-Festival Klangtherapie aus Plankenfels in der Kategorie Festival des Jahres den Popkulturpreis. „´Die Freiheit sein zu können wie wir sind´. Unter diesem Motto wird vier Tage im Jahr in der Fränkischen Schweiz ein antirassistisches, antisexistisches, antihomophobes und weltoffenes Miteinander geschaffen, das sich ganz bewusst durch seine Angebote auch an Familien mit Kindern richtet“, so Weigand in ihrer Begründung. Vor allem das ganzheitliche Konzept des Musikfestivals mit dem nachhaltigen und solidarischen Charakter, hob auch die Jury in ihrer Entscheidung am Montag hervor.

In der Kategorie Club des Jahres entschied sich die Jury für den Hirsch aus Nürnberg. „Dem Hirsch (Nürnberg) ist es trotz Corona und unter Beachtung der Hygieneauflagen gelungen, ein sehr facettenreiches und durchwegs hochwertiges Programm auf die Beine zu stellen OHNE dabei kleinere Künstlerinnen und Künstler aus der Umgebung außen vor zu lassen“, so der Bezirkstagspräsident Armin Kroder in seiner Begründung. Die besondere Bedeutung des Clubs für Nürnberg und die Region sowie das jahrelange Engagement in der bayerischen Popkulturszene wurden auch in der Jury positiv hervorgehoben.

Als Juroren fungierten aus der Politik die Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Oetzinger (CSU), Kerstin Radler (Freie Wähler), Dr. Sabine Weigand (B'90/Grüne) und Volkmar Halbleib (SPD) sowie Dr. Wolfgang Heubisch (FDP). Die Medien vertraten Edi van Beek (Musikchef BAYERN 3), Thomas Moser (ROCK ANTENNE), Dietmar Schwenger (MUSIKWOCHE), die freie Journalistin Michaela S. Pollock und Michael Zirnstein (Süddeutsche Zeitung). Die Stimmen aus dem Musikbusiness kamen von Alessa Patzer (Fachstelle Pop München), Claudia Appel (Beastie Butterfly), Barbara Friedrichs (Büro für Popkultur Augsburg), Stefan Schnabel (München Ticket GmbH), Andreas Jäger (Popularmusikberater Bezirk Mittelfranken), Oliver Alexander (41065 Musikverlag), Tom Büscher (F.A.M.E. Recordings), Axel Ballreich (LiveKomm Deutschland / Concertbüro Franken), Bernd Strieder und Alisa Weixelbaum (VPBy) sowie dem Bayerischen Rockintendanten Bernd Schweinar. Insgesamt wurden 42 Vorschläge mit über 250 Seiten für alle vier Kategorien eingereicht, aus der die 22-köpfige Jury auswählen durfte.