Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. unterstützt den Appell der Kultusministerinnen und -minister vom 30.10.2020, eine Förderung für Soloselbständige unabhängig von anfallenden Betriebskosten vorzusehen und bittet ausdrücklich um Berücksichtigung der besonderen Finanzierungssituation dieses für den Kulturstandort Deutschland elementaren Bereiches.

 

Berlin, 3. November 2020 – Der Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. (VDB) wendet sich mit dem folgenden Offenen Brief an den Bundesminister der Finanzen und den Bundesminister für Wirtschaft und Energie.

 

Offener Brief: Förderung für Künstler*innen unabhängig von anfallenden Betriebskosten

Sehr geehrter Herr Bundesminister Scholz,
sehr geehrter Herr Bundesminister Altmaier,

der Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. (VDB) hat Verständnis für das von Bund und Ländern beschlossene Maßnahmenpaket zur Eindämmung des landesweiten Infektionsgeschehens. Damit verschärft sich jedoch die ohnehin bereits angespannte Lage für Bühnenautor*innen und Bühnenkomponist*innen sowie deren Bühnen- und Musikverlage nochmals massiv. Die Schließung von Konzerthäusern, Opern und Theatern hat den erneuten vollständigen Ausfall der pandemiebedingt jetzt schon deutlich reduzierten Einnahmen zur Folge.

Wir begrüßen die Ankündigung der außerordentlichen finanziellen Unterstützung der betroffenen Berufszweige ausdrücklich. Erste Informationen lassen jedoch befürchten, dass die Unterstützung viele Künstler*innen nicht erreichen könnte, da sie sich ausschließlich auf fixe Betriebskosten beziehen soll. Insbesondere für die Bühne schreibende Künstler*innen, also Bühnenautor*innen, Komponist*innen und Übersetzer*innen, haben in der Regel kaum Betriebskosten, die geltend gemacht werden können. Dies hat sich bereits bei bisherigen Unterstützungsmaßnahmen gezeigt. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt zum maßgeblichen Teil von Urhebervergütungen aus Bühnenaufführungen. Diese bleiben durch die Schließung der Konzerthäuser, Opern und Theater nun vollständig aus.

Der VDB unterstützt daher den Appell der Kultusministerinnen und -minister vom 30.10.2020, eine Förderung für Soloselbständige unabhängig von anfallenden Betriebskosten vorzusehen und bittet ausdrücklich um Berücksichtigung der besonderen Finanzierungssituation dieses für den Kulturstandort Deutschland elementaren Bereiches.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen kurzfristig zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

 

Moritz Staemmler
Vorstandsvorsitzender VDB

 

Über den Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. (VDB):

Der Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage e.V. (VDB) ist die Interessenvertretung der Theaterverlage, Musikverlage, Medienverlage und Medienagenturen des deutschen Sprachraums. Die Mitgliedsverlage des VDB nehmen treuhänderisch die Rechte ihrer Autor*innen – das sind Bühnenautor*innen und Übersetzer*innen, Bühnenkomponist*innen und Librettist*innen, Hörspiel- und Drehbuchautor*innen - insbesondere gegenüber Theatern, Sendeunternehmen und Film- und Fernsehproduzenten wahr, die nicht von Verwertungsgesellschaften kollektiv verwaltet und lizenziert werden.

Im Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage (VDB) sind heute 60 Bühnenverlage und Medienagenturen organisiert. Einmalig auf der Welt gibt es in Deutschland zahlreiche kleine und mittelständische Bühnenverlage und Agenturen, die seit teilweise über 150 Jahren existieren und gemeinsam mit den von Ihnen vertretenen Urheber*innen einen nicht nur namhaften, sondern auch wirtschaftlich relevanten Beitrag zur Bedeutung der deutschen Künstler- und Kulturlandschaft beitragen.