Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die Musikschuloffensive der NRW-Landesregierung, die zum Ziel hat, den Anteil der sozialversicherungspflichtigen Anstellungen an den Musikschulen zu erhöhen.

Musikschulunterricht wird häufig von Honorarlehrkräften erbracht, die im Gegensatz zu festangestellten Beschäftigten auch bei gleicher Ausbildung oft schlechter bezahlt werden. Im Krankheitsfall brechen den Betroffenen wichtige Einnahmen weg, auch vor Kündigungen sind sie kaum geschützt. ver.di fordert deshalb, dass gezielt die Beschäftigten von den geschaffenen Stellen profitieren, die schon lange über Honorarverträge an den Musikschulen beschäftigt sind – teilweise jahrzehntelang. Zudem sei unfreiwillige Teilzeit noch immer ein Problem an vielen Musikschulen.

»Durch die Honorarverträge sparen die Kommunen auf Kosten der Lehrkräfte und entziehen sich ihrer sozialen Verantwortung. Nicht nur in der Corona-Pandemie ist das für viele Musikerinnen und Musiker, die aktuell kaum noch Konzerte spielen können, fatal«, mahnte Christof Büttner, Fachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie. »Die Musikschuloffensive des Landes ist ein guter Ansatz, der aber bei weitem nicht ausreicht. Die Kommunen müssen nachziehen und tarifgebundene Beschäftigung schaffen. Wertschätzung für kulturelle Bildung drückt sich aus unserer Sicht auch in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung aus.«

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