Der mit 20.000 Euro dotierte "Preis Innovation 2020“ geht an die WDR Big Band. Das Staatsorchester Stuttgart und das SWR Symphonieorchester Stuttgart erhalten gemeinsam einen Sonderpreis in Höhe von 5.000,- €.

Mit der WDR Big Band zeichnet die Jury einen Klangkörper aus, der Jazzbegeisterten mit der Playalong-App die Möglichkeit bietet, gemeinsam mit einer international renommierten Big Band zu musizieren. Jedes der eigens komponierten Arrangements kann angehört, elf Instrumente können als Solospuren ausgewählt werden. Dafür sind Noten sowie Audiofiles hinterlegt, die sich über eine externe Übe-Software auch in langsamerem Tempo abspielen lassen. Die kostenlose App unterstützt Schul- und Amateur-Big Bands sowie Hobbymusiker, bietet aber auch angehenden Profis die Möglichkeit zur Weiterbildung auf hohem Niveau.                                                                                       

"Das Konzept der App hat uns überzeugt, weil sie für alle Jazzbegeisterten, unabhängig von Alter oder Leistungsstand, die Möglichkeit zu Teilhabe und musikalischer Weiterentwicklung bietet. Dabei können die Benutzer auf Noten und eine Übe-Software zurückgreifen, um schließlich virtuell gemeinsam mit der WDR Big Band zu musizieren. Diese Form der Musikvermittlung ist ebenso vorbildlich wie innovativ“, so Louwrens Langevoort, Vorsitzender der Jury und Intendant der Kölner Philharmonie.

Ein Sonderpreis in Höhe von 5.000 € geht an das Staatsorchester Stuttgart und das SWR Symphonieorchester, die als erste Orchester in Deutschland 1:1 Concerts von jeweils 10 Minuten Länge ins Leben gerufen haben. Nach der Idee von Marina Abramovics "The Artist Is Present“ musiziert nur eine Person für nur eine/n Zuhörende/n: musikalische Intimität bei sicherem Abstand, ein persönliches Kunsterlebnis mit intensivem Blickkontakt. Das Konzept basiert auf den vier Säulen "Unterstützung der freischaffenden Szene“, "die Arbeit von Musikerinnen und Musikern ermöglichen“, "live-Aufführungen realisieren“ und "neue Orte erschließen“. Mitglieder beider Orchester unterstützen damit ihre durch die Corona-Krise in Not geratenen freischaffenden Kolleginnen und Kollegen, indem Zuhörende für den Nothilfefonds der Deutschen Orchester-Stiftung spenden, anstatt Eintrittsgelder zu entrichten.

"Die 1:1 Concerts in Stuttgart haben ab Mai 2020 gezeigt, wie wichtig die enge Verbindung zwischen Musizierenden und Hörenden ist. Das Projekt ist nicht nur künstlerisch inspirierend. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie bietet es die Möglichkeit, musikalische Aufführungen auch weiterhin zu realisieren und in unzähligen Einzelbegegnungen zu vergegenwärtigen, wie reich das musikalische Angebot der deutschen Orchesterszene ist,“ so Langevoort.

Mit dem "Preis Innovation“ will die Deutsche Orchester-Stiftung neue Ansätze würdigen und ihnen öffentliche Wertschätzung verschaffen, sei es bei Konzertformaten und Programmen, bei der Ansprache neuer Zielgruppen, im Bereich der Musikvermittlung oder des Ensemblemanagements.

Jurymitglieder:

Louwrens Langevoort (Vorsitz)
Intendant, Kölner Philharmonie und Geschäftsführer, KölnMusik GmbH
Mitglied im Kuratorium der Deutschen Orchester-Stiftung

Dr. Susanne Litzel
Stellv. Vorsitzende, Kuratorium der Deutschen Orchester-Stiftung
Geschäftsführende Gesellschafterin Klaus Herding GmbH Bocholt

Prof. Dr. Christiane Tewinkel
Professorin für Musikwissenschaft, Universität der Künste Berlin

Dr. Ute Welscher
Senior Expert "Musikalische Bildung“, Bertelsmann Stiftung

Alexander Meraviglia-Crivelli
Generalsekretär, Gustav Mahler Jugendorchester

Dr. Stefan Rosu
Intendant, Philharmonie Zuidnederland

Jean-Marc Vogt
Vorsitzender des Gesamtvorstands der Deutschen Orchestervereinigung
Mitglied des Opernhaus- und Museumsorchesters Frankfurt am Main

Für die Finanzierung der Preise danken wir der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), Frau Dr. Susanne Litzel und der Meyer-Struckmann-Stiftung.