Tugan Sokhiev kündigte an, dass er seinen laufenden Vertrag als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin nicht über die Saison 2015|2016 hinaus verlängern wird. Die Position hatte er im September 2012 nach zwei Jahren als designierter Chefdirigent angetreten.

»Die Aufgaben, die ich zu Jahresbeginn am Moskauer Bolshoi-Theater übernommen habe, sind gewaltiger, als dies zur Zeit meiner Amtsübernahme abzusehen war. Sie erfordern mittelfristig zu viel Präsenz und Aufmerksamkeit, als dass ich guten Gewissens bei meinem Orchester in Berlin verbleiben könnte. Das DSO ist ein exzellentes Ensemble, und es verdient einen künstlerischen Leiter, der die beglückende und fordernde Aufgabe an seiner Spitze uneingeschränkt ausfüllen kann«, begründet der 37-Jährige seine Entscheidung. »Das DSO ist ein erstklassiger Klangkörper in glänzender Verfassung, und wir werden in dieser und den kommenden Spielzeiten noch viele wunderbare Projekte miteinander realisieren.«

Orchestervorstand Matthias Kühnle: »Wir bedauern die Entscheidung von Tugan Sokhiev sehr, für eine Verlängerung als Chef unseres Orchesters nicht zur Verfügung zu stehen, respektieren diese aber. Wir haben in den letzten Jahren viel zusammen erreicht, und wir sehen den zukünftigen gemeinsamen Projekten mit Spannung entgegen.« Orchesterdirektor Alexander Steinbeis fügt hinzu: »Das Orchester hat sich unter Sokhievs Händen im Repertoire und im Klang fantastisch entwickelt. Auch nach seinem Weggang als Chefdirigent wird er dem DSO eng verbunden bleiben und jährlich ans Berliner Pult zurückkehren.« Thomas Kipp, Geschäftsführer der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH (roc berlin), betont: »Das DSO befindet sich gerade auch dank Tugan Sokhiev derzeit in einer ausgezeichneten Konstitution, ist künstlerisch wie wirtschaftlich hervorragend aufgestellt.«

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin kann auf eine außerordentlich erfolgreiche Entwicklung in den letzten drei Jahren zurückblicken, mit einer Aus-lastung von konstant über 80 % – im vergangenen Konzertjahr von 83% –, rund 73.000 Zuhörern jährlich allein in Berlin und kontinuierlich steigenden Abonnentenzahlen. Mit Tugan Sokhiev setzt das Orchester neue Akzente im hauptstädtischen Kulturleben, insbesondere im russisch-slawischen und französischen Repertoire. Erst kürzlich erschien eine von der Fachpresse hochgelobte Einspielung von Prokofjews ›Iwan der Schreckliche‹ bei Sony Classical. Weitere gemeinsame CD-Veröffentlichungen stehen bevor. Tourneen werden das DSO und seinen Chefdirigenten in den nächsten zwei Jahren durch Europa und nach Japan führen.

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