Die deutschsprachigen Berufsverbände und Musikergewerkschaften aus Österreich, der Schweiz und Deutschland (SMV, DOV, GdG-KMSfB und ver.di) beobachten mit großer Sorge die aktuell um sich greifende Zerstörung von Opernhäusern, -ensembles und Orchestern in Europa. Dies ist der Tenor einer gemeinsamen Arbeitsberatung vom 7. und 8. Oktober 2014 in Zürich.

Gegenwärtig sind 182 Orchestermusiker und Opernchorsänger der Oper Rom gekündigt, das Kammerorchester von Danmarks Radio soll seinen Betrieb am 25. November 2014 einstellen, das Sinfonieorchester von Cordoba sieht sich einer Kürzung des Budgets um 40 Prozent ausgesetzt.

„Jedes Land in Europa hat seine spezifische Musiktradition, die nicht nur durch Volksmusik, sondern auch durch professionelle Musiktheater und Sinfonieorchester geprägt ist,“ sagt Beat Santschi, Zentralpräsident des SMV. Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV, ergänzt: „Professionelle Ensembles sind ein Garant für hohe künstlerische Qualität. Diese Qualität hat ihren Preis. Wenn die breite Bevölkerung auch in Zukunft um den Preis einer Kinokarte in die Oper oder ins Konzert gehen soll, müssen die öffentlichen Geldgeber ihre Zuschüsse angemessen erhöhen und dürfen diese nicht einfrieren oder gar absenken.“ Prof. Reinhard Pirstinger vom österreichischen Verband GdG-KMSfB sagt: „Opernhäuser und Orchester stiften kulturelle Identität in ihrer Stadt und Region. Sie müssen gestärkt und nicht geschwächt werden!“

Gemeinsam fordern alle vier Verbände von den öffentlich und politisch Verantwortlichen der akut bedrohten Ensembles in Italien, Spanien und Dänemark, die Kürzungen und Kündigungen zurückzunehmen. Es wird appelliert, gemeinsam mit den jeweiligen nationalen Musikerverbänden umgehend nach angemessenen Einzelfalllösungen zu suchen, die eine Auflösung oder unwiederbringliche Abwicklung von Profi-Ensembles vermeiden.

Absätze