Seit seiner Gründung als Berliner Jazztage 1964 ist das Jazzfest Berlin der Berliner Festspiele ein Markstein in der internationalen Festivallandschaft des Jazz. Der Journalist und Kurator Bert Noglik, der das Festival seit 2012 erfolgreich leitet, realisiert 2014 mit der Ausgabe zum 50. Jubiläum zugleich seinen Ausstand. Von 2015 an übernimmt der britische Publizist Richard Williams die künstlerische Leitung.

Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele: „Richard Williams ging über Jahrzehnte bei der Entwicklung des Jazz die unterschiedlichsten Wege der Musikentwicklung mit. Sein Blick auf dieses Genre ist frisch und weltoffen. Er kommt nach Berlin als ein Spezialist, der alle Konventionen des Jazz kennt und doch selber unkonventionell blieb.“

Richard Williams ist der Musik vor allem als Journalist verbunden. Er war für Zeitungen wie die „Times“, den „Independent“ und den „Guardian“ als Redakteur tätig und schrieb für Magazine wie „Melody Maker“ und „Time Out“. In den letzten 20 Jahren berichtete er neben seinem ungebrochenen Interesse an Musik auch über Sport. Neben seiner journalistischen Tätigkeit für verschiedene Printmedien betreibt Richard Williams ein Blog, für das er regelmäßig über Musik – insbesondere Jazz – schreibt: thebluemoment.com.

Richard Williams: „Ich frage mich nicht, was Jazz war, sondern was Jazz ist und was Jazz werden kann. Für mich stellte das Jazzfest Berlin immer eine Plattform von Möglichkeiten und Provokationen dar. Das Festival hat die Pflicht, dies weiterzuführen, indem es das Publikum mit der heutigen künstlerischen Vitalität und Vielfalt des Jazz in Kontakt bringt.“

Richard Williams, geboren 1947 in Sheffield, England, schreibt für „Guardian“, für den er eine wöchentliche Kolumne verfasst, und für verschiedene in Großbritannien herausgegebene Magazine. Nachdem er in den 70er-Jahren als Redakteur für „Melody Maker“ und „Time Out“ arbeitete, wurde er Redakteur der „Times“, für die er insgesamt 20 Jahre lang Jazz- und Popkritiken schrieb. Er publizierte in zahlreichen weiteren Zeitungen und Musikmagazinen wie „DownBeat“, „Jazz Journal“, „Mojo“, „Uncut“, „Granta“ und „TLS“ (The Times Literary Supplement). Auch als Hörfunkjournalist produzierte er regelmäßig Beiträge für die BBC-Sendungen „Jazz Club“ und „Jazz in Britain“. Zudem war er der erste Moderator der legendären BBC Rock-Show „The Old Grey Whistle Test“. Von 1973-76 war er künstlerischer Leiter des Labels „Islands Records“ in London. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen Biographien über Miles Davis, Bob Dylan und Phil Spector sowie der Fotodokumentationsband „Jazz: A Photographic Portrait“. Seine parallelen sportlichen Interessen machten ihn zum Sportressortleiter des „Independent on Sunday“ und des „Guardian“. Seine Sportbücher umfassen unter anderen eine Biografie über Enzo Ferrari und eine Geschichter der Nummer 10 im Fußball. Richard Williams lebt in London.

Die Berliner Festspiele feiern mit der diesjährigen Festivalausgabe 50 Jahre Jazzfest Berlin: Vom 30. Oktober bis 2. November 2014.