Experten wie Publikum sind fast einhellig der Meinung, dass noch nie so schlecht, unkultiviert, sänger- und traditionsverachtend gesungen wurde wie heute. In der Reihe THEMA MUSIK LIVE diskutieren diesmal unter anderem Sängerin Waltraud Meier und Staatsintendant Nikolaus Bachler am 20. November auf der Großen Probebühne der Bayerischen Staatsoper über die Stimme als künstlerisches und alltägliches Ausdrucksmedium. Der Eintritt ist frei, BR-KLASSIK überträgt live.

Längst hat sich der tatsächliche oder vermeintliche Verschleiß von stimmlichen Ressourcen und erworbener Gesangskultur in der allgemeinen Wahrnehmung fest eingeschrieben. Viele Sängerbiografien, auch prominenter Künstler, zeugen von diesem Raubbau. Immer noch schneller und noch höher, lautet die Devise, und wer im Opern- und Konzertalltag nicht funktioniert, wird ausgetauscht. Denn noch nie drängten gleichzeitig so viele so gut ausgebildete Musiker aus der ganzen Welt auf den deutschen und europäischen Musikmarkt. Der Kapitalismus, so scheint es, hat die Kunst fest im Griff und ist an einem nachhaltigen Umgang mit seinen „Produkten“ nicht sonderlich interessiert.

„Thema Musik Live“ fragt in der vierten und letzten Ausgabe des Jahres: Wo endet diese Entwicklung? Wer trägt dafür die Verantwortung? Und welche Rolle spielt dabei der gesellschaftliche Bedeutungsverlust der klassischen Musik? Darüber diskutieren die Sängerin Waltraud Meier, Staatsintendant Nikolaus Bachler, der Regisseur Johannes Erath und der Stimm-Mediziner Wolfram Seidner. Für die Musik sorgen Sänger aus dem Opernstudio der Staatsoper.

Die Gesprächsrunde findet am Donnerstag, 20. November 2014, um 20.05 Uhr auf der Großen Probebühne der Bayerischen Staatsoper in München statt. BR-KLASSIK überträgt live im Hörfunk und im Livestream unter www.br-klassik.de. Der Eintritt ist frei, kostenlose Karten sind erhältlich über die Kasse der Bayerischen Staatstheater.

Podium:
Waltraud Meier (Sängerin)
Nikolaus Bachler (Staatsintendant)
Johannes Erath (Regisseur)
Wolfram Seidner (Stimm-Mediziner)

Moderation: Christine Lemke-Matwey

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