Mit prachtvoller Musik zwischen Barock und Klassik, interpretiert von Stardirigent Reinhard Goebel, der Violinistin Mirijam Contzen und der Bayerischen Kammerphilharmonie, endeten im Opernhaus des Staatstheaters am Sonntag die Kasseler Musiktage 2014.

Unter dem Motto „Immer Ende, immer Anfang!“ präsentierte das Musikfest vom 30. Oktober bis 16. November 2014 renommierte Interpreten und ausgezeichnete Nachwuchskünstler, berühmte Werke der Musikliteratur sowie spannende Uraufführungen. Insgesamt 16 angebotene Konzerte und Veranstaltungen wurden in diesem Jahr von 5.700 Zuschauern besucht – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent. Die durchschnittliche Auslastung der Konzerte lag bei 83 %. Das Gesamtbudget betrug ca. 450.000,00 €.

Zu den Höhepunkten der Orchesterkonzerte zählten die Aufführung von Gustav Mahlers Neunter Symphonie mit den Bochumer Symphonikern unter Steven Sloane im Eröffnungskonzert sowie die Aufführung von Beethovens Violinkonzert und Schumanns Vierter Sinfonie mit dem hr-Sinfonieorchester unter Philippe Herreweghe und der Solistin Patricia Kopatchinskaja in der Kasseler Stadthalle.

Die traditionsreiche und stark nachgefragte Kammermusikreihe im Ständesaal des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen lenkte den Blick auf die Duo-Formation Violine und Klavier. Zu erleben waren Kolja Blacher und Özgür Aydin, Hyeyoon Park und Florian Uhlig, Viviane und Nicole Hagner, Corinne Chapelle und Shani Diluka sowie die diesjährige ECHO-Preisträgerin Tianwa Yang und Nicholas Rimmer. Das Armida Quartett bestritt den einzigen Quartettabend des diesjährigen Musikfests.

Unter der Leitung von Kantor Eckhard Manz führten die Kantorei und das Orchester St. Martin am 8. November Brahms’ „Deutsches Requiem“ sowie ein Werk der französischen Komponistin Lili Boulanger in der Kasseler Martinskirche auf. Vorträge von Christel Nies-Fermor und Jochem Wolff ergänzten das musikalische Programm. Dem traditionellen Festgottesdienst am Sonntag folgte ein barockes Kammerkonzert mit den Kasseler Musikakademie-Dozenten Sylvie Kraus und Gregor Hollmann in der Chorkirche. Im Rahmen dieses Konzerts erklang ferner die Komposition „estinta“ von Frank Gerhardt zum ersten Mal.

Eine weitere Uraufführung bot das Konzert des Kammerorchesters Louis Spohr in der Evangelischen Kirche Kirchditmold: Neben Ulli Göttes „relations“, einem Auftragswerk der Kasseler Musiktage 2014, standen Pēteris Vasks’ Violinkonzert Tāla gaisma („Fernes Licht“, Solistin: Katalin Hercegh) und Anton Bruckners Streichquintett in der Bearbeitung für Kammerorchester auf dem Programm.

Insgesamt rund 150 Teilnehmer des Kreativwettbewerbs „… über Gott und die Welt“ für Schülerinnen und Schüler aus Kassel und der Region zeigten fünf inspirierende Projekte voller Musik, Darstellendem Spiel, Theater und Performance am 7. November in der Martinskirche vor großem Publikum. Die von der Musikjournalistin Katja Tschirwitz moderierte Veranstaltung setzte den Ansatz des 2013 erstmals durchgeführten Wettbewerbs mit großem Erfolg fort, Jugendliche über kreative Gruppenbeiträge an das Thema Musik heranzuführen.

Der Künstlerischer Leiter Dr. Dieter Rexroth sowie Geschäftsführer Christoph Schluckwerder zeigten sich hocherfreut über die Bilanz des diesjährigen Musikfests. „Der Himmel über Kassel und seinen Musiktagen hing voller Geigen – in einer Fülle und Farbigkeit, was ganz offensichtlich sehr gefiel und viel Freude bei den Musikfreunden und auch bei vielen Neugierigen der Kasseler Musiktage auslöste“, so Dr. Dieter Rexroth. „Als Künstlerischer Leiter freue ich mich sehr über diese Zustimmung, über die hervorragenden und ungewöhnlichen Leistungen all unserer diesjährigen Künstler, und ich bin dankbar für die große öffentliche Teilnahme und Resonanz, die die Kasseler Musiktage gewonnen haben.“

Die Kasseler Musiktage 2015 finden vom 29. Oktober bis 15. November statt.