„Sind noch Lieder zu singen?“ fragt das viertägige Liedfestival der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart vom 12. bis zum 15. März 2015 im Konzertsaal der Musikhochschule Stuttgart. Uraufführungen von Carola Bauckholt, Gordon Kampe, Bernhard Lang, Jan Masanetz, Alexander Muno, Carsten Hennig, Steffen Schleiermacher, Oscar Strasnoy, Martin Smolka, Iris ter Schiphorst und von den Gewinnern des hierzu aufgelegten Kompositionswettbewerbs, Dennis Bäsecke-Beltrametti und Hans-Henning Ginzel, werden in vier Konzerten mit Werken aus Ost und West von 1945 bis heute kombiniert. Darunter sind Lieder von Andre Asriel, Paul Dessau, Moritz Eggert, Hanns Eisler, Georg Katzer, Ernst Her-mann Meyer, Isabel Mundry, Aribert Reimann, Wolfgang Rihm, Dieter Schnebel, Siegfried Thiele und Hans Jürgen von Bose. Ausführende sind Claudia Barainsky (Sopran), Salome Kammer (Stimme), Matthias Klink (Tenor), Holger Falk (Bariton) sowie die Pianisten Axel Bauni, Akiko Okabe, Steffen Schleiermacher und Jan Philip Schulze. Podiumsdiskussionen, Vorträge und Workshops sowie ein Essayband begleiten das Festival.

„Es sind noch Lieder zu singen jenseits der Menschen“, heißt es in Paul Celans Gedicht „Fadensonnen“ aus dem Jahr 1965. Die Internationale Hugo-Wolf-Akademie setzt hinter dieses Zitat ein Fragezeichen. Mit ihrem viertägigen Liedfestival sucht sie Antworten auf die Frage nach der Stellung des Kunstlieds in der Musiklandschaft des 21. Jahrhunderts.

Diese Auseinandersetzung soll im Jahr 2015 stattfinden, da Deutschland in diesem Jahr den 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung feiert. Das Festival möchte die Entwicklungslinien des Liedes in den beiden deutschen Staaten nach 1945 und weiterführend im wiedervereinigten Deut-schland von 1989 bis heute nachzeichnen. Das Datum ist historischer Ausgangspunkt für einen Blick zurück und gleichzeitig nach vorn in die Zukunft des Liedes.

Festivalmacher sind ein siebenköpfiges Planungsgremium, bestehend aus dem Pianisten und Komponisten Steffen Schleiermacher, dem Pianisten Axel Bauni, der Sängerin Salome Kammer, dem Komponisten Alexander Muno, der SWR-Redakteurin Dorothea Bossert, der Geschäftsführerin der IHWA, Cornelia Weidner, und der Projektleiterin Maria Schnepp.

Das Liedprojekt wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes.