Der Mauricio Kagel Musikpreis geht in diesem Jahr an die britische Komponistin Rebecca Saunders. Die Kunststiftung NRW vergibt den mit 50 000,- € dotierten Preis alle zwei Jahre an Musikerinnen und Musiker, die im Sinne des großen deutsch-argentinischen Komponisten Mauricio Kagel interdisziplinär arbeiten, nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen suchen und neue Aspekte der Rezeption von Musik ausloten.

Für die Jury ist die diesjährige Preisträgerin Rebecca Saunders "eine Magierin der Musik, sinnlich wie die Farbe Rot, die sich durch etliche ihrer Kompositionen zieht, als ob sie Zeit und Raum neu definieren könnte mit ihrer Musik. Und damit verstört sie, aber immer überraschend und immer neu, unsere Sicht auf eine komplexe Welt."

Die Preisverleihung findet am 10. Mai 2015 in Köln im Rahmen des Festivals Acht Brücken statt.

Der Jury gehörten in diesem Jahr Georges Delnon, Henk Heuvelmans, Louwrens Langevoort, Renate Liesmann-Baum und Elisabeth Schweeger an. Sie hat den "Mauricio-Kagel-Musikpreis der Kunststiftung NRW" 2015 mit einstimmigem Votum Rebecca Saunders mit folgender Begründung zugesprochen:

"Rebecca Saunders gilt als eine der ungewöhnlichsten Vertreterinnen der modernen Komposition. Die in Berlin lebende englische Komponistin, Schülerin von Wolfgang Rihm und Nigel Osborne, bricht mit den konventionellen Formen der Komposition und deren Präsentation: Sie ist eine beharrlich Suchende in Sachen Klang. Sie versteht Musik als Ausdruck einer permanenten philosophischen und gleichzeitig sinnlichen Hinterfragung. Ihre musikphilosophische Akribie vereint sie mit der Lust am Ausschöpfen des musikalischen Potentials. Das Hören wird ständig auf die Probe gestellt, ihre Kompositionen folgen dem Wunsch der „aesthesis“, dem Wahrnehmen und Erkennen.

Der Preis:
Die Kunststiftung NRW vergibt seit 2011 im Sinne ihres spartenübergreifenden und auf künstlerisch hochwertige Projekte zielenden Förderansatzes den „Mauricio-Kagel-Musikpreis“. Er soll international ausgewiesene Künstlerinnen und Künstler auszeichnen, die sich in ihrem Schaffen im Sinne von Mauricio Kagel mit dem künstlerischen Experiment, transdisziplinären Konzeptionen und neuen Strategien der Präsentation und Rezeption zeitgenössischer Kunst beschäftigen. Zugleich erinnert der Preis an einen Künstler, der wie Joseph Beuys, Nam June Paik (Korea) oder Gerhard Rühm (Österreich) in den 1960er und 1970er Jahren von Nordrhein-Westfalen aus neue und zukunftsweisende künstlerische Strategien entwickelt hat, die für die heutigen Kunstszenen erneut besondere Relevanz besitzen.

Der Preis ist mit € 50.000,- dotiert, wobei der Preisträger davon € 20.000,- in ein künstlerisches Projekt in Nordrhein-Westfalen einbringen soll.
Erster Preisträger war 2011 Georges Aperghis, 2013 folgte Michel van der Aa.