Dem afghanischen Künstler Ahmad Shakib Pouya droht am 15. Januar die Abschiebung, obwohl er derzeit als Hauptdarsteller bei der Mozartoper ZAIDE. EINE FLUCHT. mit anderen Geflüchteten in der Alten Kongresshalle in München auf der Bühne steht. "Wir fordern von den zuständigen Behörden, für Herrn Pouya im Rahmen einer Härtefallentscheidung die Ausreiseanordnung aufzuheben und subsidiären Schutz zu gewähren“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). Dafür setzte sich die DOV auch in Schreiben an den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann und Landtagspräsidentin Barbara Stamm (beide CSU) ein.

Pouya gilt aufgrund seiner herausgehobenen künstlerischen Tätigkeit und seiner sozialen Einbindung in Deutschland seit sechs Jahren als Musterbeispiel gelungener Integration. Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass Herr Pouya trotz der unhaltbaren Sicherheitslage in Afghanistan die Rückreise antreten soll. "Gerade westlich orientierten Künstlerinnen und Künstlern droht in Afghanistan Verfolgung und Tod, weil die Taliban Musikausübung strikt ablehnen“, sagt Mertens.

Viele Orchester und Ensembles haben in den letzten Monaten Veranstaltungen und Projekte mit und für Geflüchtete als Gesten des Willkommens und der Menschlichkeit organisiert. Auch die Inszenierung, in der Pouya mitspielt, reflektiert Flucht vor Krieg und Gewalt sowie Isolation und Irritation in der Fremde.

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