Mit "Wir feiern Händel!“ eröffneten Michael Fichtenholz, Künstlerischer Leiter der Festspiele, und Generalintendant Peter Spuhler gemeinsam mit Staatssekretärin Petra Olschowski und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup die 40. INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE. Zwei Wochen lang war Karlsruhe der Mittelpunkt der Barock-Elite: Musiker aus mehr als 20 Nationen, 4 Orchester, 3 Chöre und zahlreiche renommierte künstlerische Gäste unterhielten in 24 Veranstaltungen über 13.000 Barock-Fans aus aller Welt. Dies entsprach einer Auslastung der Veranstaltungen von 89%. Hinzu kommen rund 1.000 Besucher des eintrittsfreien Rahmen-programms, sodass insgesamt 14.000 Menschen die Festspiele und Akademieveranstaltungen besuchten.

Im Mittelpunkt des Festspielprogramms standen die Neuinszenierung der Oper Semele, die Wiederaufnahme der Eigenproduktion Arminio, das Oratorium Theodora und die neue Konzertreihe Abendsterne mit drei Konzerten in der CHRISTUSKIRCHE. Als wichtiger Bestandteil der Festspiele fand zeitgleich die 32. INTERNATIONALE HÄNDEL-AKADEMIE statt, bei der die Nachfrage die Platzkapazität überstieg.

"Die weltweit renommierten Festspiele blicken nun auf eine 40-jährige Tradition zurück. Dieses Jubiläum haben wir mit erstklassigen Künstlern, die Händels Musik neue Dimensionen und neuen Sinn für die Zukunft schenken, und großem Publikumserfolg feierlich begangen“, sagt Michael Fichtenholz. "Ich bin immer wieder beeindruckt über die Vielzahl von Zuschauern aus der ganzen Welt, die um Händels Geburtstag herum nach Karlsruhe kommen. Händel macht Karlsruhe zu einer Festspiel-Stadt“, ergänzt Peter Spuhler.

Eröffnet wurde mit Semele in einer Inszenierung von Floris Visser, der gemeinsam mit seinem Ausstatter Gideon Davey zum ersten Mal in Karlsruhe arbeitete. Sein Festspiel-Debüt mit den DEUTSCHEN HÄNDEL-SOLISTEN gab auch der Brite Christopher Moulds. Mit Stars wie Jennifer France, Ed Lyon und dem in Karlsruhe bestens bekannten Terry Wey waren hochkarätige Gesangsspezialisten zu erleben, die von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert wurden. Erstmals wirkte der HÄNDEL-FESTSPIELCHOR mit, der eigens für die Jubiläumsfestspiele gegründet wurde und sich aus Studierenden der Hochschule für Musik und freien Sängern der Region zusammensetzt. Einstudiert wurde der Chor von Carsten Wiebusch.

Arminio in der Regie von Max Emanuel Cencic, der auch die Titelrolle sang, kehrte mit einer hochkarätigen Besetzung zurück auf den Spielplan: Lauren Snouffer, Aleksandra Kubas-Kruk, Gaia Petrone, Juan Sancho, Owen Willetts und Pavel Kudinov wurden vom griechischen Orchester Armonia Atenea unter der Leitung von George Petrou begleitet. Die Aufnahmen dieser Eigenproduktion der INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE 2016 erhielten zahlreiche Preise.

Zu den weiteren Höhepunkten des Festspiel-Programms gehörten die Abendsterne-Konzerte mit Stars wie Anna Bonitatibus und Jakub Jósef Orlinski, das Abschlusskonzert der Festspiele Primadonnen! mit Vivica Genaux, Sandrine Piau und Theodora mit Sine Bundgaard und David Hansen unter dem Dirigat von Peter Neumann. Das STAATSTHEATER KARLSRUHE freute sich erneut über den Besuch von Donna Leon, einem Fan der FESTSPIELE, die in einer Gesprächsrunde über ihre Liebe zu Händel sprach und als Moderatorin des Abendsterne-Konzertes mit Patricia Ciofi und Il Pomo d’Oro auftrat.

Die 32. INTERNATIONALE HÄNDEL-AKADEMIE unter dem Vorsitz von Prof. Andrea Raabe und der Künstlerischen Leitung von Michael Fichtenholz und Thomas Seedorf ist die einzige Akademie ihrer Art, die parallel zu einem Festival stattfindet. Unter dem Motto Händel kompakt stellte die AKADEMIE die Musik ihres Namenspatrons in den Mittelpunkt: Vokalmusik aus Händels italienischer Zeit und instrumentale Kammermusik aus den Londoner Jahren, die im engen Zusammenwirken der Meisterkurse von Anna Bonitatibus und Deborah York, Gesang, Anne Katharina Schreiber, Violine, und Guido Larisch, Violoncello, sowie Kristian Nyquist, Cembalo, erarbeitet und in zwei öffentlichen Veranstaltungen präsentiert wurden. Teil der HÄNDEL-AKADEMIE war auch ein Symposium zur Historischen Aufführungspraxis und die Künstlergespräche Händel am Mittag im Schloss Gottesaue. Die AKADEMIE war leider geprägt von einer drastischen Reduktion der Fördermittel. Darum wurden weniger Kurse als in den Vorjahren angeboten, diese Konzentration wurde aber als Chance zu einer besonders intensiven Zusammenarbeit der Kurse, für die wieder einige der besten Künstler ihres Fachs gewonnen werden konnten, genutzt. Die hohe Nachfrage unterstreicht nachhaltig die Notwendigkeit der Akademie auch in Zukunft. "Es war die beste Akademie in 32 Jahren“, meinte der Co-Gründer und Geschäftsführer der Händel-Gesellschaft Karlsruhe, Wolfgang Sieber. Über die Zukunft der AKADEMIE, die derzeit gefährdet ist, werden in den kommenden Wochen Gespräche stattfinden.

Bei den INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELEN 2018 dürfen sich die Zuschauer auf die Rückkehr der Erfolgsinszenierung Semele und die Neuinszenierung von Alcina freuen. Unter dem Dirigat von Andreas Spering werden in Alcina die Barock-Stars Layla Claire, David Hansen, Claudia Boyle, Benedetta Mazzucato und Alexey Neklyudov zu erleben sein. Als Konzertgäste werden die weltweit gefeierten Sänger Valer Sabadus, Franco Fagioli, Rebecca Bottone, Andreas Wolf und der Dirigent Rinaldo Alessandrini nach Karlsruhe kommen. Der Ticketverkauf läuft ab sofort.

Erstmals arbeiteten die HÄNDEL-FESTSPIELE mit Ozango Productions zusammen: Die kompletten Aufnahmen von Semele, Arminio und des Abendsterne-Konzertes mit Anna Bonitatibus werden im Digital-Fernsehen und online zu erleben sein – beginnend heute Abend, 6.3., 18.00 Uhr auf szenik.eu mit dem Live-Mitschnitt von Arminio. Weitere Termine werden rechtzeitig auf der Homepage des STAATSTHEATERS veröffentlicht.

Weitere Informationen, Termine und Tickets unter http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/haendel-festspiele-2018