Hohe Spielfreude, raffinierte Innovationen und ein beeindruckend harmonisches Musikerurteil: In der extrem hohen Leistungsdichte, die die Einreichungen zum Deutschen Musikinstrumentenpreis auch dieses Jahr wieder aufwiesen, überzeugten die Preisträger 2017 durch feine, aber entscheidenden Nuancen. In der Kategorie Bassgitarre geht der bedeutende Award gleichberechtigt an die Firmen Marleaux BassGuitars (Inh. Gerald Marleaux) sowie Le Fay Reiner und Meik Dobbratz GbR. In der Kategorie Flügelhorn in b (Zylinderventil) setzte sich die Klaus Martens Meisterwerkstattfür Blasinstrumente durch. Die offizielle Preisverleihung findet am 7. April 2017 um 17 Uhr im Rahmen der Musikmesse in der Rotunde der Frankfurter Festhalle statt. Live zu erleben sind die ausgezeichneten Instrumente in einer Sonderausstellung auf der Musikmesse vom 5. bis 8. April 2017 in Halle 8.0.

Der Deutsche Musikinstrumentenpreis wird seit 1991 jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Musikmesse in Frankfurt verliehen. Die renommierte Auszeichnung lenkt seitdem die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit auf hervorstechende Produkte deutscher Instrumentenhersteller und fördert die Marktchancen der heimischen Musikindustrie. Traditionell wird der Wettbewerb jeweils für zwei Produktgruppen ausgeschrieben. 2017 fiel die Wahl auf die Kategorie Bassgitarre (Solid Body, 4-Saiter, zwei Humbucker, aktive Elektronik, bundiertes Griffbrett) und die Kategorie Flügelhorn in b (Zylinderventil).

Im Test der Bassgitarre Consat Custom stach besonders die Spielfreude hervor, die das Instrument ad hoc bei allen Musikern auslöste. Einstimmig lobten sie die hervorragende Spielbarkeit, die gute Ergonomie, das sehr geringe Gewicht sowie den reichhaltigen und dynamischen Sound. Neben ihrem durchaus markanten Klangcharakter überzeugt die Bassgitarre auch durch ihre beeindruckende Vielseitigkeit. Der im Grundton eher zurückhaltende Bassbereich lässt sich mit dem Equalizer bestens hervorheben und bleibt dabei natürlich und sehr gut kontrollierbar. Die objektiven Messungen bestätigten den Eindruck einer insgesamt hervorragenden klanglichen Ausgeglichenheit. Die Musiker lobten außerdem die Bühnentauglichkeit des Instruments, dessen sehr geringe Einstreuungen für eine uneingeschränkt nutzbare Dynamik sorgt. Abgerundet wird das positive Gesamtbild durch eine harmonische Optik.

Viele kleine Innovationen und die deutlich erkennbare Liebe fürs Detail – sowohl in optischen als auch technischen Belangen – ließen die Herzen der Gutachter beim E-Bass Pulse 4 höher schlagen. So sorgte etwa die hervorragende Verarbeitung für den deutlichen ersten Platz in der handwerklichen Begutachtung. Darüber hinaus verfügt das sehr edel, aber keinesfalls protzig wirkende, Instrument über einen klaren und druckvollen Klang bis hoch in die oberen Lagen. Beste Resonanz bei den Testmusikern fanden auch die getrennten Lautstärkeregler sowie die feinfühlige Einstellmöglichkeit. Im akustischen Test zeigte der Bass sehr geringe Einstreuungen bei gleichzeitig hohem Ausgangspegel sowie einen unabhängig von der Tonabnehmerstellung kräftigen und gleichbleibenden unteren Grundtonbereich. Insgesamt wurde das Design als überaus ansprechend gelobt.

Das Flügelhorn Martens – Modell "Horaffia-AX“ begeisterte die Beteiligten auf ganzer Linie: Vor allem seitens der Musiker erhielt das Instrument in allen Belangen überdurchschnittliche Bewertungen – und zwar hinsichtlich des Klangs, der Stimmung, der Ansprache und der Spielbarkeit. Insbesondere hoben die Tester die außerordentliche Modulationsfähigkeit im Klang hervor sowie die sehr angenehme Gestaltung der Drückerplatten. Eine solche hohe Übereinstimmung in der Musikerbewertung ist durchaus bemerkenswert und kommt im Wettbewerb um den Deutschen Musikinstrumentenpreis in dieser eindeutigen Form eher selten vor. Auch die akustische Bewertung bestätigte die hervorragenden Musikerurteile und bescheinigt dem Instrument eine besondere Ausgewogenheit in Klang und Spielverhalten durch alle Lagen.

Der Deutsche Musikinstrumentenpreis ist einer der wichtigsten Wettbewerbe für deutsche Instrumentenbauer aus Industrie und Handwerk. Das umfangreiche Testverfahren findet im Institut für Musikinstrumentenbau in Zwota statt und besteht aus drei separaten Teilen: ein ausführlicher Praxistest durch namhafte Musiker, eine Sachverständigenprüfung der handwerklichen Gestaltung, Ausführung und Verarbeitung sowie objektive Messverfahren der akustischen Eigenschaften. Die Gutachter des Deutschen Musikinstrumentenpreises 2017 waren jeweils fünf unabhängige, fachkundige Musikerinnen und Musiker sowie ein unabhängiger handwerklicher Sachverständiger.

Für den Deutschen Musikinstrumentenpreis 2018 wurden die Instrumente Bratsche (maximale Korpuslänge 420 mm) sowie Oboe ausgeschrieben.

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