Der Ministerrat hat am Dienstag die Weichen für die künftige Finanzierung der Popakademie in Mannheim und der Akademie für Darstellende Kunst in Ludwigsburg (ADK) gestellt. Beide Einrichtungen erhalten damit ein solides finanzielles Fundament für die kommenden Jahre, um weiterhin auf höchsten Niveau ausbilden zu können.

Petra Olschowski, Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Kunst: "Mit der Entscheidung, die erforderlichen Mittel vorzusehen, gibt das Land beiden Akademien die nötige Sicherheit, um die vor ihnen liegenden Herausforderungen anzunehmen und ihre sehr erfolgreiche Arbeit auch in Zukunft fortzuführen.“

Die Entscheidung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments.

Die Studiengänge der Popakademie und der ADK sind in hohem Maße nachgefragt, ihre Absolventinnen und Absolventen haben aufgrund der exzellenten Ausbildung sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Zusage im Koalitionsvertrag eingelöst

Der Anspruch an die Popakademie, ihre Studierenden auf der "Höhe der Zeit“ auszubilden, führt in den nächsten Jahren zu einem spürbaren finanziellen Mehrbedarf von insgesamt rund 3,2 Millionen Euro bis zum Jahr 2022. Die Popakademie muss in ihrem Studienangebot den wirtschaftlichen und inhaltlichen Veränderungen im Musikbereich Rechnung tragen, um ihren Wettbewerbsvorsprung zu wahren. Hinzu kommt die Notwendigkeit, steigende Personal- und Sachkosten zu finanzieren und die 2015 begonnene Einrichtung des Studiengangs Weltmusik abzuschließen.

"Unsere erfolgreiche Arbeit kann mit der Erhöhung des Budgets für die kommenden fünf Jahre gesichert werden. Zudem gibt es uns die Möglichkeit, wichtige Akzente in der Digitalisierung zu setzen“, sagen die Popakademie Geschäftsführer Professor Udo Dahmen und Professor Hubert Wandjo.

Auch die Akademie für Darstellende Kunst, deren Studiengänge nach Abschluss der Gründungsphase mittlerweile voll ausgelastet sind, benötigt für die Fortführung ihres einzigartigen Ausbildungskonzepts in den nächsten Jahren eine Verstetigung der abgelaufenen Anschubfinanzierung. Hierfür ist ab dem kommenden Jahr eine Erhöhung des Landeszuschusses um 650.000 € pro Jahr vorgesehen.

"Wir sind hoch erfreut, dass die ADK durch die Entscheidung jetzt Planungssicherheit hat und somit die Ausbildung auf hohem Niveau für die Zukunft gesichert werden kann. Damit ist die qualitätsvolle und innovative Ausbildung an der Schnittstelle zwischen Theater, Film und Neuen Medien weiter garantiert“, sagt Elisabeth Schweeger, künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der ADK.

Für Staatssekretärin Olschowski ist die Entscheidung des Ministerrates auch ein weiterer Beleg, dass die Landesregierung Wort hält: "Mit dem Beschluss lösen wir unsere Zusage im Koalitionsvertrag ein, in der wir vereinbart hatten, die Akademien auch weiterhin auf ein finanziell nachhaltiges Fundament zu stellen.“

Hintergrund:

Mit der Gründung der Popakademie in der Rechtsform einer GmbH wurde 2003 erstmals in Deutschland die Möglichkeit geschaffen, mit akademischem Anspruch Populärmusik und Musikwirtschaft zu studieren. Als eine international renommierte Ausbildungseinrichtung in den Bereichen Musikwirtschaft, Kreativwirtschaft und Populäre Musik bietet die Popakademie derzeit die Bachelorstudiengänge Musikbusiness, Popmusikdesign und Weltmusik sowie die Masterstudiengänge Music and Creative Industries und Popular Music an. Die von der Popakademie angebotenen Studiengänge sind in hohem Maße nachgefragt. Die Absolventinnen und Absolventen der Popakademie haben erstklassige Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Ein großer Teil der Studierenden sind bereits zum Zeitpunkt des Studienabschlusses unter Vertrag. Viele davon sind erfolgreich in das Musikgeschäft eingestiegen, haben Alben veröffentlicht, spielen mit bekannten Künstlern und treten bei renommierten Festivals auf. Die hervorragende Arbeit der Popakademie wurde zuletzt im April 2017 mit der Verleihung des Deutschen Musikpreises ECHO als Partner des Jahres sowie des Deutschen Live Entertainment-Preises PRG LEA in der Kategorie "Künstler- und Nachwuchsförderung 2016“ gewürdigt.

Die Akademie für Darstellende Kunst (ADK) wurde als jüngste der drei Akademien des Landes 2007 als gemeinnützige GmbH gegründet. Entsprechend ihrem Gründungskonzept hat die ADK ein spezielles Ausbildungsprofil an der Schnittstelle zwischen Theater und Film entwickelt. Derzeit sind die beiden Bachelorstudiengänge Schauspiel mit besonderem Schwerpunkt Film und Theaterregie sowie der Masterstudiengang Dramaturgie eingerichtet.  Auch an der ADK sind alle Studiengänge in hohem Maße nachgefragt. Die Bewerberzahlen haben sich seit Gründung verdoppelt. Die ADK wurde am Ende der Gründungsphase von externen Gutachter evaluiert; diese kamen in ihrem Evaluierungsbericht im Mai 2013 zu dem Ergebnis, dass sich das Konzept, die Ausbildung in Schauspiel, Regie, Dramaturgie, Bühnen- und Kostümbild auf einen gemeinsamen Campus untereinander sowie mit der Filmausbildung zu verschränken, sehr bewährt habe.