Unter Berufung auf die gestrige Regierungserklärung zur Situation an den Thüringer Schulen "Die Thüringer Bildungslandschaft zukunftsfähig gestalten...“, bei der auch die Situation der musischen Fächer als Mangelfächer von Minister Hoff angesprochen wurden, fordert der Landesmusikrat die Einrichtung eines "Runden Tisches Musik“.

Seit Jahren hat der Landesmusikrat immer wieder auf drohende Probleme des Schulfaches Musik in Spitzengesprächen mit den zuständigen Ministerien hingewiesen: unzureichende Rahmenbedingungen in den Kitas, Fachlehrermangel an allen Schularten, fehlende Nachbesetzungen in der Lehrerausbildung, keine belastbaren Prognosezahlen aus dem Bildungsministerium, Kapazitätsprobleme bei den Studienseminaren, Abwanderung des in Thüringen ausgebildeten Schulmusikernachwuchses in andere Bundesländer. Dies trifft für alle Schularten zu, hat sich aber offenbar besonders in den Thüringer Regelschulen zugespitzt, wie die Antwort auf die Kleine Anfrage der CDU deutlich zeigt.

Der Landesmusikrat mit seinen musikpädagogischen Fachverbänden erachtet es als unerlässlich, die unterschiedlichen Bereiche der Musikpädagogik (Schulmusikausbildung / Musik in Kita und Grundschule / Musik in weiterführenden Schulen) in einem Aktionsbündnis zu thematisieren und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Ein solches Bündnis soll auch der besseren Vernetzung aller Beteiligten im musikpädagogischen Bereich dienen. Denn in der Tat lässt sich die derzeitige unhaltbare Situation nicht mit Schnellschüssen zufriedenstellend klären.

Ohne eine solide Grundlage musischer Bildung in den Thüringer Schulen im Sinne einer kulturellen Daseinsvorsorge für alle Kinder und Jugendlichen ist eine zukunftsorientierte Entwicklung und Gestaltung unseres Kulturlandes ganz grundsätzlich in Frage gestellt und verletzt das Menschenrecht auf Bildung.