Gute Ideen müssen realisiert werden. Und gute Ideen zur Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche haben die lokalen Bündnisse aus Musikschulen, Fördervereinen und kommunalen Einrichtungen in Niedersachsen jede Menge. Deshalb wurde der ursprüngliche Etat von 140.000 Euro für das Projekt "Pop II Go“ des Bundesverbands Popularmusik e.V. für das Jahr 2017 um fast 50 Prozent aufgestockt. Mit dem Budget von 205.000 Euro können nun Workshops, Projektwochen und Seminare, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen am Musikmachen fördern sollen, ausgeweitet werden und auch zusätzliche Projekte angeboten werden.

Das mit Instrumenten und Mikrophonen ausgestattete MusikMobil des MusikZentrums Hannover wird dieses Jahr bei nun acht Touren in Niedersachsen unterwegs sein, um in Einrichtungen wie Jugendzentren und Freizeitheimen Bandworkshops durchzuführen. In den vergangenen Monaten haben sich vier Schülerbands aus Hannover beim Projekt "Fit für die Fête“ des MusikZentrums Hannover mit Coachings zu Songwriting, Arrangement, Stageacting und Öffentlichkeitsarbeit auf ihren Auftritt bei der Fête de la Musique am 21. Juni in der hannoverschen Innenstadt vorbereitet.

Ein zusätzliches Projekt im Rahmen von "Pop II Go“ bietet die Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen an: Hannoversche Bands, deren Mitglieder höchstens 18 Jahre alt sind, können sich für vorbereitende Workshops und ein Konzert mit Videodreh bewerben.

Die Musikschule M1 in Einbeck führt in Schulen regelmäßig Konzerte und Workshops durch, um Kindern und Jugendlichen das Musizieren in einer Band näher zu bringen. Wer dranbleibt und ein Instrument erlernt, bekommt auch die Möglichkeit, selbst auf der Bühne zu stehen. Zusätzlich zum Open Air Sommerfest-Schülerkonzert  können Bands der Musikschule dieses Jahr beim Eulenfest und bei einem Festival in Einbeck auftreten.

Das Music College Hannover veranstaltet ebenfalls Workshop-Konzerte in Schulen und bietet zudem den "Rock-Pop-Circle“ an. Bei diesen Workshop-Tagen lernen Kinder und Jugendliche die Instrumente Gitarre, Keyboard und Schlagzeug näher kennen und spielen zum Abschluss bereits als kleine Band zusammen. Für Ende 2017 ist darüber hinaus als weiteres Projekt ein Herbst-Camp geplant.

In dem dreitägigen Bandworkshop "We love music“ der Musikschule und des Jugendzentrums in Springe konnten über Zwölfjährige Spieltechniken verschiedener Instrumente sowie Gesang und kreatives Rappen erlernen. Zudem gab es eine Einführung in Beschallungstechnik für das abschließende öffentliche Konzert mit Pop, Rock, Indie und Hip-Hop.

Das Jugendhaus Jever kann dank des höheren Etats sein Projekt "Maskentheater“ ausweiten. In dem Theaterstück kommunizieren die selbstgebastelten Großmasken nicht durch Sprache, sondern nur über Töne, sodass dieses Projekt besonders für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, mit besonderem Sprachförderbedarf und mit emotionalen Hemmungen geeignet ist.

Beim Einstudieren des Musicals "Baendstation“ der Jugendinitiative Bad Sachsa erleben die Teilnehmer ganzheitlich Musik, Sprache und Bewegung und lernen zudem Sozialkompetenzen, Teamfähigkeit, Konfliktbewältigungsstrategien sowie soziales Engagement. Drei Aufführungen sind zum Projektende geplant.

Weitere "Pop II Go“-Projekte sind 2017 das "EMMA – Niedersachsens MädchenMusikCamp“, das erneut parallel zu den Niedersächsischen Frauenmusiktagen in Wolfenbüttel stattfindet, das vom Rockbüro Göttingen initiierte Jugendfestival, bei dem die jugendlichen Projektteilnehmer die komplette Planung und Durchführung übernehmen, Trommelkurse für Anfänger an der Grundschule Uhlandstraße in Hannover und Band-Arbeitsgemeinschaften in der Realschule Langenhagen.

"Pop II Go – unterwegs im Leben“ ist ein Projekt des Bundesverband Popularmusik e.V., das aus dem Programm "Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird.

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